DARUM ein "KG- Hund"



Wie kommt man zu einem „schäbigen Straßenköter“?


Nachdem unser alter Hund leider verstorben war, kam in mir sehr schnell der Wunsch nach einem neuen vierbeinigen Freund auf. Der Rest der Familie musste noch überzeugt werden, wobei ich in meiner Schwester eine Verbündete hatte. Also haben wir beide im Internet gesurft, bis meine Schwester auf den Seiten von Körbchen gesucht gelandet ist und einen äußerlich angeblich nicht süßen Hund gefunden hat. Es war CHERRY! Aber dieser Blick, UNGLAUBLICH. (Heute hat sich das geändert, jeder findet sie einfach nur SÜSS.) Noch kurz überlegt, ob wir wirklich das Risiko mit einem Straßenhund eingehen sollten, da man ja leider die Vorgeschichte nicht kennt (kann aber auch spannend sein) und dann am selben Abend noch eine E-Mail zu Steffi, kurz drauf eine Antwort und zwei Tage später das Telefonat. Alles klang super. Zwei Wochen später sind wir dann alle nach Zülpich zum Vorstellungsgespräch, endlich wieder Hunde knuddeln und Steffi dann nach einer viertel Stunde doch mal bemerkt. Das Gespräch verlief sehr angenehm (uns wurde alles noch mal erklärt, Fragen geklärt), wobei ich so sehr mit Hunde knuddeln beschäftigt war, das ich mich kaum noch dran erinnern kann, außer das alle Hunde total freundlich waren und super verschmust. Kurzum wir bekamen die Zusage für Cherry.
Eine Woche später war es endlich soweit; wir konnten Cherry am Flughafen abholen. Trotz einiger Wetterprobleme(Schnee, Schnee und noch mal Schnee und Eis) ging alles gut, wir wurden super während des Wartens, vorher und am Flughafen, betreut. Dann war es soweit, Cherry kam durch die Tür, total cool lag sie in der Transportbox und nahm die von uns mitgebrachten Leckerchen. Als die Tür aufging kam sie fast schon auf uns zu gerannt, ließ sich ohne Probleme Geschirr und Leine anlegen und genoss es auf dem Arm zu sein. Schließlich konnte man dann alles besser beobachten. Die Rückfahrt war kein Problem, Cherry guckte interessiert aus dem Fenster und genoss die Kuscheleinheit in meiner Jacke (war ja schließlich eine Temperaturänderung um 40° (auf -17°C)). Zuhause angekommen, wurde neugierig, wie sie immer noch ist, alles erkundet. Dabei einen Ball entdeckt, bis heute ihre Lieblingsbeschäftigung, und wir mussten nachts um HALB DREI erstmal Ball spielen. Am nächsten Morgen kam der erste Spaziergang, und Cherry lief an der Leine als hätte sie nie was anderes gemacht, hatte keine Angst vor anderen Hunden oder Menschen und fand ihr neues Leben einfach nur spannend. Mittlerweile sind Spaziergänge etwas ruhiger geworden, wobei heute mehr die Kleinigkeiten genau untersucht werden, aber wehe wir gehen eine neue Strecke schon ist die Neugier wieder geweckt und es ist wie am ersten Tag.
Bis heute kann man eine Entwicklung beobachten und es ist ein tolles Gefühl zu sehen, wie das Vertrauen des Hundes täglich wächst und Sachen, die am Anfang fast unmöglich schienen möglich werden, sowie Kämmen/ Haare schneiden oder innerhalb eines Jahres die Angst vor tieferem Wasser, also schwimmen zu verlieren, wenn wir dabei sind.

Cherry fühlte sich sehr schnell wohl bei uns, war schnell stubenrein und macht einfach alles mit; egal ob Auto fahren, Urlaub, Paddeln oder Vereinsfeiern. Heute ist sie schon ein fester Bestandteil unserer Kanujugend (1. Frage: Wo ist Cherry?) und paddelt fleißig mit, egal in welchem Kanu.


Danach freut sie sich noch mit der ganzen Jugend Ball zu spielen. Sobald sie einen unserer Nachbarn sieht, bei denen sie auch beliebt ist( die holen sogar extra Hundelekkerli) wird dieser stürmisch begrüßt.

Nach eineinhalb Jahren kann ich sagen, dass der Vermittlungstext ( es wurde nichts verheimlicht, auch nicht der große Dickkopf) komplett gepasst hat und ich jederzeit wieder das „Risiko“ mit einem Straßenhund von KG eingehen würde, da wir einen Hund haben wollten, der alles mitmacht und wir ihn wirklich anhand des Vermittlungstextes aussuchen konnten (Viele Erlebnisse könnt ihr ja in Cherry’s Geschichten nachlesen).
Trotz einiger Herausforderungen, wie der zu hohen Aktivität und Unermüdlichkeit unseres Hundes, und einiger Macken, wie z.B. kein Hundefutter, das Essen nur püriert/ aus der Hand) würden wir sie nie wieder hergeben!! Schließlich ist dieser Hund jetzt schon nicht mehr aus meinem/ unserem Leben weg zu denken!!!!
Leider trifft man immer wieder Leute, die nichts mit einem Straßenhund zu tun haben wollen, aber mir ist das total egal, denn es gibt keinen besseren Hund!!!!

Oktober 2011

Kerstin von Cherry

kgresens@hotmail.com