DARUM ein "KG- Hund"


Aus Niko wird Miko




Nachdem Miko nun schon ein gutes halbes Jahr bei uns lebt, schreibe ich jetzt endlich meinen Erfahrungsbericht, um all den Zweiflern oder Unschlüssigen Mut zu machen, den Schritt zu einem Hund oder einer Katze mit "Körbchen gesucht" zu gehen.

Ich lasse einfach mal die letzten Monate Revue passieren ...

Alles begann mit dem Tod unserer fast 13-jährigen Jack-Russel-Terrier Hündin Gini Ende August 2017. Von jetzt auf gleich, innerhalb von zwei Tagen, mussten wir uns von ihr trennen. Plötzlich war es so still in der Wohnung. Ich hatte auf einmal viel zu viel Zeit, wusste gar nichts mit mir anzufangen. Mir ging es richtig, richtig schlecht (den anderen drei Familienmitgliedern natürlich auch).

Am liebsten hätte ich direkt einen neuen Hund gehabt, meine Tochter auch, und unser Sohn sagte auch nach drei Wochen, dass er gerne wieder einen Vierbeiner im Haus hätte. Aber mein Mann nicht. Er sagte, dass er erstmal in Ruhe trauern wolle (kann man meiner Meinung auch mit einem neuen Hund), aber auch ein Leben ohne Hund und dessen Verpflichtungen leben wollte. Er wolle auch mal wieder unabhängig Urlaub in fernen Ländern machen.

Gut, überreden wollte ich ihn auch nicht. Schließlich sollte der/die neue doch auch von ihm willkommen geheißen und nicht nur geduldet sein. Außerdem musste ich mich, obwohl ich fast alle Gassi-Gänge übernehme und mich hauptsächlich um unseren Hund kümmere, auf ihn verlassen können, falls "Frau" oder "Kinder" mal ausfallen.

Okay, er brauchte also noch Zeit ...
... Zeit, die ich damit verbrachte mich im Internet nach Hunden umzuschauen.

Es sollte, wenn es dann soweit wäre, eine "arme Socke" aus dem Tierheim werden. Ich durchstöberte die Tierschutz-Seiten und war doch sehr erstaunt, dass fast alle Hunde dieselben Charakter-Beschreibungen hatten. Das konnte doch wohl kaum stimmen...
Dann, irgendwann, stieß ich auf "Körbchen gesucht"!
Ja, das fand ich toll!

Zum einen, Frau Ackermanns Hilfestellung für die spanischen Tierheime: Hilfe zur Selbsthilfe. Das fand ich super, das war genau meine Einstellung zum Tierschutz!
Dann noch das "No Puppies Projekt" - hier wird das Problem an den Wurzeln erfasst.
Ich war begeistert!

Schlussendlich die ganzen Hunde und Katzen: Jeder Körbchensucher hatte einen anderen Vermittlungstext. Hier wurden auch schon mal negative Eigenschaften genannt und direkt erwähnt, welche Menschen wohl zu welchem Tier passen. In meiner Freizeit verbrachte ich also in den nächsten Wochen viel Zeit auf der Internetseite von KG:

- Ich informierte mich über den Vermittlungsablauf und las die Rubrik „Gesundheit“
- Ich las Vermittlungstexte aller Körbchensucher
- Ich durchstöberte das Archiv
- Ich las „Neues“ und die Erfahrungsberichte

Ja, für mich war schnell klar, wenn ein neuer Hund ins Haus kommt, dann über Frau Ackermann und KG. Natürlich hatte sich schon ein Hund in mein Herz geschlichen.
Maren, meine Tochter, konnte ich auch schnell überzeugen.

Irgendwann Mitte Oktober war es dann so weit bzw. Michael, mein Mann, war so weit. Er sagte "Ja!" zum neuen Familienmitglied. Also los ging's! Die ganze Familie musste ran, um eine ausführliche Rudelvorstellung an Frau Ackermann zu schreiben. Schließlich ging es um ein neues Familienmitglied.

Maren und ich verfassten den Entwurf, Falco (mein Sohn), steuerte noch ihm wichtige Dinge hinzu, und Michael las alles Korrektur und gab dem Ganzen den Feinschliff. Als Familie gaben wir uns zusammen Mühe, einen möglichst guten, und auch ehrlichen Eindruck zu machen.
Und ab ging die Post an Frau Ackermann.
Kurze Zeit später kam schon die Antwort. Nach einigen Mails hin und her, vereinbarten wir einen Termin zum Telefonieren.

Wir hatten Frau Ackermann natürlich auch unseren Favoriten genannt, aber ich wusste natürlich auch aus den Erfahrungsberichten, dass es schon Mal ein ganz anderer Hund wird, als der Favorisierte ...
Frau Ackermann fragte, ob wir uns Niko schon einmal angesehen hätten ...
Natürlich hatte ich das, ich hatte mir ja bereits alle Hunde angesehen und sein Schicksal hatte mich auch schwer berührt. Er war vor drei Jahren aus Spanien in ein gutes Körbchen nach Deutschland vermittelt worden, jedoch war vor Kurzem sein Frauchen verstorben und Plan B hatte nicht funktioniert.
Frau Ackermann holte ihn zu sich, gewährte ihm Asyl und suchte erneut nach einem Körbchen für ihn.

Aber: Sollte das unser Hund werden?
Wieso nicht unser Favorit?
Sollte ich wirklich einer Frau vertrauen, die uns nur durch ein paar Mails und ein Telefonat kennt?
Nun, Frau Ackermann kann anscheinend auch "zwischen den Zeilen" lesen. Und mittlerweile glaube ich auch, dass sie nicht für die Menschen die passenden Hunde, sondern für die Hunde die passenden Menschen sucht.

Sie lud uns ein, nach Zülpich zu kommen, um Niko kennen zu lernen. Sie schlug vor, dass falls der Funke nicht überspringen sollte, wir nach unserem Urlaub, der kurz darauf begann, noch einmal in Ruhe schauen, welcher Hund zu uns passen würde.
Ok - auf die Ackermannsche Couch mussten wir früher oder später sowieso, also warum nicht Niko eine Chance geben und sehen, wie wir bei ihm ankommen?
So fuhren wir nach Zülpich.
Maren und Falco quetschten sich mit Maya und Fredo auf die Couch, Michael saß mit Niko und Kiba auf dem Boden und ich arbeitete meinen Fragenzettel ab.



Wieder hatte ich Zweifel, ob ich diesem kleinen, zotteligen Hund, der optisch so gar nicht unserem Beuteschema entsprach, mein Herz schenken konnte.
Schlussendlich haben wir Niko an diesem Tag adoptiert. Leider musste er noch einigeTage in Zülpich warten, da unser Flug in den Urlaub am nächsten Tag startete.
Während unseres Urlaubes versorgte uns Frau Ackermann täglich mit mindestens einem Foto von Niko. Die Vorfreude wuchs!

Am Tag nach unserer Rückkehr holten wir ihn endlich ab und aus Niko wurde Miko.
Wir wählten einen neuen Namen für ihn, da es für ihn ein Neuanfang werden sollte. Um ihn nicht zu verunsichern, sollte es natürlich ähnlich klingen. Er merkte so keinen Unterschied, uns jedoch bedeutete es sehr viel.

Bewaffnet mit Anweisungen für die ersten Tage und zwei Zetteln mit einer ausführlichen Charakterbeschreibung von Miko ging es ab nach Hause.

Die ersten Tage verliefen problemlos. Miko war sehr schüchtern und es machte den Anschein, als sei er stets bemüht, alles richtig zu machen und bloß nicht (vor allen Dingen unangenehm) aufzufallen.
Ich hielt Frau Ackermann auf dem Laufenden – so weit, so gut.

Eines Abends aber schnappte Miko nach Maren, weil er sich scheinbar zu sehr bedrängt fühlte.
Zum Glück war aber nichts dabei passiert, außer dass wir alle, einschließlich Miko, sehr erschrocken waren. Es folgte eine Mail mit Hilferuf an Frau Ackermann.
Sofort bekamen wir neue Verhaltensregeln für uns, denn wir hatten Miko wohl überfordert. So musste Miko erst seinen Platz hier bei uns im Rudel finden.
Wir haben die Tips von Frau Ackermann befolgt ... und ... tada! Es funktionierte!

Als nächstes fing Miko an, Marens Freund anzubellen und anzuknurren. Wieder Nachfrage an Frau Ackermann. Sie wollte sehen, wie Miko auf Deniz reagiert. Also haben wir ein Video gemacht und ihr zugeschickt. Sie vermutete, dass Miko Angst vor Deniz wegen seines südländischen Aussehens hat, und wir erhielten wieder einmal hilfreiche Tipps von ihr.
Da Deniz auch ein ganz feiner Kerl ist, setzte er Frau Ackermanns Vorschläge erfolgreich um.
Binnen kürzester Zeit wurden die beiden "best friends". Auch jetzt läuft Miko noch aufgeregt zur Tür, sobald er Deniz Motorrad hört. Kommt Deniz dann rein, legt Miko los: Nein, er kläfft und bellt nicht, er macht seine Miko-Laute. Ein tiefes Jaulen, von ganzen unten aus dem Bauch raus. Das macht er immer, wenn er sich freut! Deswegen kommt Deniz auch oft rein, selbst wenn er Maren nur kurz abholen möchte, und sagt dann: "Genau deswegen bin ich kurz reingekommen!" - Schön, dass die Jungs sich so gut verstehen!

Mittlerweile sind wir fünf sehr gut zusammengewachsen und ich kann mich super auf Miko verlassen. So weiß ich doch, wie er tickt. Bei Begegnungen mit anderen Hunden, Radfahrern und Joggern muss ich nur darauf achten, dass Miko nahe bei mir läuft, dann weiß er, dass ich alles für ihn "regele". Läuft er vorne weg, versucht er auch mal selbst die Situation zu lösen.

Anders sieht es aus, sobald irgendetwas jagdbares Mikos Wege kreuzt - dann bricht das "Jagd-Monster" aus dem sonst so entspannten, kleinen Kerl heraus, und er hat sich selbst nicht mehr im Griff. Nun gut, soll und kann er auch, aber nur fünf Meter weit. Aus diesem Grund bleibt Miko nämlich an der Leine. Das mit dem Jagdtrieb wussten wir schon vorher, darüber wurden wir auch von Frau Ackermann informiert.

Zugegeben, unser Start mit Miko war etwas holprig, aber das alles ganz einfach werden würde, hatte ich auch nicht erwartet. Jetzt ist Miko hier angekommen. Längst ist er richtig albern geworden und für jeden Blödsinn mit meinem Sohn Falco zu haben. Er hat sichtlich Spaß daran! Für Michael ist er „sein großer Junge“, mit Maren genießt er Kuscheleinheiten und für mich ist er ein treuer Begleiter geworden.

Wir würden jederzeit wieder einen Hund über KG adoptieren. So findet man doch sonst nirgendwo jemanden wie Frau Ackermann an seiner Seite, die mit so viel Herzblut und Engagement auch noch über die eigentliche Vermittlung hinaus arbeitet.
Stets freut sie sich über ein Lebenszeichen oder ein Foto ihrer bereits vermittelten Schützlinge und steht immer mit Rat und Tat parat.

Als abschließender Tipp von mir, folgende Worte:
Falls Sie sich für ein Tier bei KG „bewerben“, seien Sie ehrlich:
- bei Ihrer Rudelvorstellung,
- bei Ihrer Beschreibung über die Vorstellung eines Lebens mit dem Körbchensucher
- und bei den Fragen, die Frau Ackermann Ihnen später noch stellen wird (Ja, sie hakt wirklich genau nach!), denn nur so kann sie beurteilen, zu welchem Hund oder welcher Katze Sie passen, oder auch nicht!

Also nur Mut und viel Spaß mit ihrem weltbesten Körbchenfinder!
Wir haben unseren schon gefunden: Miko! (ehemals Coke aus Santiago)