DARUM ein "KG- Hund"



Ein Erfahrungsbericht von Betty mit Toby und Leslie

Rheinischer Adel

Vor gut 2 Jahren kam unser Toby als Blinddate, auch von Steffi vermittelt, aus Almendralejo zu uns. Er ist ein ganz liebes, bescheidenes Kerlchen mit großer Gelassenheit und zurückhaltender Würde. Deswegen wurde er schnell zu unserem "Sir Toby" geadelt! Wir freuen uns, dass er bei uns ist und genießen das entspannte und bequeme Leben mit ihm sehr.
Ich dachte wohl immer schon mal wieder (- natürlich gaaanz uneigennützig) über eine charmante Hundedame nach, die ihn mal aus seiner korrekten Distanz locken würde!
- Und dann kam Leslie nach Zülpich und suchte von dort aus ihre neue Heimat.
Schon damals, bei Tobys Vermittlung lebte sie in seiner Nachbarschaft in der selben Perrera und hatte mich mit ihrer Vergangenheit berührt. Und es dauerte und dauerte mit ihrer Vermittlung - Schicksal?
- Und dann kam irgendwann der bekloppte, verwegene Gedanke, dass sie als "Menschenschisser" und "Hundefreund" ja gaaaaanz vielleicht ganz gut zu unserem "Menschenfreund" und "Hundeschisser" passen könnte. Damals, bei Tobys Vermittlung war sie (zum Glück für Tobys und unsere gemeinsame Zukunft) ein bis zwei Nummern zu groß, aber Steffi beschrieb sie jetzt als Anfängerhund und wegen ihrer Unsicherheit bei menschlicher Zivilisation für "Wanderer und Naturliebhaber" geeignet (natürlich vereinfacht mit meinen Worten ausgedrückt!!) - das schrie ja quasi schon nach mir!
- Und dann gor und gor es.
Die jetzige träge Zufriedenheit gegen ein Überraschungspaket eintauschen?
Weshalb? Schaffen wir das zeitlich? Würden wir Leslie und den schon vorhandenen tierischen und menschlichen Familienmitgliedern gerecht werden können? Macht das die ganze Familie mit? Wer wird uns alles für verrückt halten? Wollen wir das alles?
- Und dann kam mein Anruf bei Steffi, um mir die Gewissheit zu holen, dass Leslie nicht so wirklich passend für uns wäre, dann bräuchte ich mir ganz beruhigt keine Gedanken mehr über sie machen. Steffi erzählte uns genauer von ihr, dass sie anstrengend wäre, ihre Macken und ihre Vorstellungen(!!) hätte, aber auch ein ganz besonderer Hund wäre.
- Und dann kam auch noch Steffis Segen!
Oh Mist, und was jetzt? Wirklich bekloppt sein? - Klar, wer A sagt muss auch B sagen!
- Und dann kam Leslie!
Steffi brachte sie, weil sie praktischerweise hier in der Nähe zu tun hatte. So konnten wir beim ersten Zusammentreffen ganz luxuriös die Weichen für die gemeinsame Zukunft der beiden optimal stellen. Wir verabredeten uns also zum Zusammentreffen bei einer Hunderunde und gingen dann gemeinsam nach Hause. Das fand Toby auch ganz okay. Bald verabschiedete sich Steffi relativ diskret, was sicher nicht leicht für sie war!
Alles Weitere klappte prima, das heißt, den Umständen entsprechend sehr gut, weil Toby fand andere Hunde ja eigentlich nur auf Abstand sympathisch und Leslie wollte wohl auch nicht wirklich gerne bei uns bleiben! Die ersten Tage hatten wir also einen eifersüchtigen, beleidigten Sir Leberwurst und eine hibbelige, jammernde, furchtbar nervige Hundedame zu Hause!
Und das war in der Tat ziemlich anstrengend, aber legte sich dank Steffis Verhaltensregeln schnell.
Menschen gegenüber war Leslie im wahrsten Sinne des Wortes seeehr unterwürfig. Sie war nicht panisch und lief vor uns auch nicht wirklich weg, sie sackte einfach in sich zusammen, zu einem winzigen Häufchen Nichts! Was müssen die Ackermänner Geduld gehabt haben, diesem Wesen Vertrauen zu vermitteln , geschweige denn, diesem "unglaublich schlabbrigen Lederlappen" ein Geschirr zum Rausgehen anzuziehen!
Kontakt zu Toby suchte Leslie immer(!), - freundlich, stur und zielstrebig, Toby ging Leslie immer genauso stur und zielstrebig, allerdings eher mürrisch aus dem Weg, manchmal sagte er ihr auch vorsichtig seine Meinung, was sie ihm aber nie übel nahm.
Und weil sie so eine positive, gute Laune ausstrahlende Frohnatur ist, brachte 'Lady Leslie' langsam aber sicher 'Sir Tobys' gewissenhafte Distanz zum schrumpfen.
Ihre Frohnatur hat ihr auch im Umgang mit Menschen sehr geholfen. Dank Leckerlies und vielen freundlichen Bekannten geht sie jetzt neugierig auf Menschen zu. Sie ist aber durchaus immer in der Lage, sich schnell in Sicherheit zu bringen - oder zum Lederlappen zu werden - ! Da hat sie schon ein gutes Gleichgewicht gefunden um sich in ihrer jetzigen Welt zu behaupten!
Was beiden Hunden in der Entwicklung ihrer Beziehung nochmal einen echten Kick gab, war die Einführung eines "Thrones". Den verschafften wir den beiden in Form eines Hundesofas, denn das hatte Steffi uns immer wieder - entgegen unserer tiefsten Überzeugung - wärmstens ans Herz gelegt
(In dieser Beziehung ähnelt Leslie der Steffi tatsächlich sehr: freundlich, stur und zielstrebig )
Nach mittlerweile einem halben Jahr haben die Zwei sich ganz gut arrangiert. Draußen rempelt Leslie schon mal den Toby an, wenn der dummerweise auf der Spur steht, die sie gerade verfolgt. Drinnen gehen sie freundlich miteinander um und überblicken gemeinsam vom Thron aus ihre Residenz. Sie suchen nicht unbedingt Körperkontakt, aber wenn er sich dann ergibt, ist er auch nicht gerade unbequem!!
So haben wir also zu unserem würdevollen Sir Toby eine richtig tolle Lady Leslie dazubekommen, - bis auf den Stammbaum natürlich
- Und weil sie in Spanien nicht gestorben sind, so leben sie auch heute noch glücklich und zufrieden bis an das (hoffentlich noch ferne) Ende ihrer Tage.

- Und wir Menschen können auch sehr gut und glücklich mit den beiden leben und geben sie nicht mehr her! Außerdem kann ich mich jetzt auch mal so ein bisschen wie eine Queenmum fühlen!
- Und weil das so schön ist, nochmal: DANKE, STEFFI!

Mai 2015