DARUM ein "KG- Hund"


Ein Erfahrungsbericht von Sandra - von Zara - aus Bitburg


Heute (01.11.2012) vor einem halben Jahr ist Zara Zaubermaus bei uns eingezogen.


Zeit für uns endlich mal einen Erfahrungsbericht zu schreiben.

Leichter gesagt, wie getan.

Aber fangen wir einfach mal ganz von vorne an und machen einen Zeitsprung, zurück ins Jahr 2009:
Über das Zerg-Portal bin ich im Dezember 2009 auf der Homepage von Körbchen gesucht gelandet.
Eigentlich nur, weil mir der Name der Privatinitiative so gut gefallen hat.
Ich hatte ja auch in keiner Weise die Absicht einen Hund zu adoptieren, da es in unserem Leben noch Abbygail, unsere kleine aber mittlerweile in Jahre gekommene Yorkiehündin gab (kann man gerne auch in meinem Steckbrief nachlesen)

Dass die Homepage von KG allerdings Suchtpotential hat, habe ich dann sehr schnell gemerkt und bin hängen geblieben.
Hier hatte ich, nachdem ich die Berichte gelesen, dem Aktuellen jeden Tag entgegen gefiebert und das Gästebuch ständig verfolgte endlich mal das Gefühl das keine Vermittlungen auf Teufel komm raus gemacht wurden, wie bei vielen anderen Orgas.
Da mir gefiel, was ich las nahm ich dann Mitte Januar 2010 das erste Mal mit Frau Ackermann Kontakt per Mail auf und fragte nach, wie ich denn helfen und unterstützen könne.
Fast prompt kam die Antwortmail zurück und so machten sich die ersten Hilfsgüter (Decken, Leckerlie usw.) auf den Postweg nach Zülpich.
(Nur so ganz nebenbei: Kurz darauf entdeckte ich die von mir gesendeten Decken in einem Bericht von der Perrera Almendralejo.)

Der erste Patenhund folgte.
Das Outing im Gästebuch und das erste KG’ler Treffen.
Die Aktion Ideen Initiative Zukunft (IIZ) der Deutschen Unesco Kommision.
Aus Frau Ackermann wurde Steffi.

In all der Zeit beeindruckte und beeindruckt mich immer wieder die Transparenz, die es bei KG gibt.
Und dies nicht nur im täglichen Aktuellen oder unter den Berichten in den Info’s, sondern auch auf Nachfrage per Mail gibt es immer prompt eine Antwort mit ausführlicher Erklärung warum, wieso und weshalb.

Ebenso beeindruckend finde ich, dass ich im Laufe der Zeit ganz tolle Tipps von Steffi bezüglich Abbygail bekommen habe (ich darf nochmals daran erinnern, dass Abby kein KG-Hund war, Steffi sich also auch nicht hätte kümmern müssen):
- sei es, als wir Besuch hatten und ein Hundbaby im Haus. Abby total entnervt. Ratschlag von Steffi kam direkt: teil dein Wohnzimmer ab, bau Abby einen Bereich für sich, damit sie Ruhe hat. Gesagt, getan und alles war gut
- als bei Abbchen die Demenz eingesetzt hatte: Prompt kam eine Medikamentenempfehlung und Abby wusste wieder, dass man in den Garten zum Pieseln geht und wo ihr Wassernapf steht
etc.

Und dann passierte das für mich schrecklichste, was passieren konnte.
Abbygail starb am 30.12.11.

Ich glaubte, ich wäre in einem Alptraum und irgendjemand müsse mich doch jetzt endlich mal wecken, als Steffi und ich Ende Januar eigentlich nur wegen der IIZ – Kassieraktion im Februar telefonierten.
Zu einem anständigen Gespräch war ich vor lauter Weinen und Trauern eigentlich gar nicht in der Lage.
Und was tat Steffi?
Hörte zu, hörte zu und hörte nochmals zu.

Nachdem ich mich dann Mitte Februar diesen Jahres wieder einigermaßen gefasst hatte und nicht ständig losheulte, stand für mich fest, dass 2012 auf alle Fälle ein hundfreies Jahr wird.
Ich wollte nach 16,5 Jahren Hund endlich mal wieder ins Ausland in Urlaub, kommen und gehen können wie es mir passt, Shoppingtouren veranstalten usw.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Im Rahmen der IIZ Kassieraktion am 29. Februar standen Steffi, eine Mitarbeiterin des dm-Marktes und ich im Aufenthaltsraum.
Besagte Mitarbeiterin fragte mich, wie lange ich das „Spiel“ ohne Hund noch aushalten wolle.
Meine Antwort darauf war eigentlich nur, dass ich zum einen noch gar nicht soweit bin einen neuen Hund haben zu wollen und zum zweiten keinem Hund ein solche chaotisches Leben zumuten will (Abby war es all die Jahre gewöhnt mit Holger zur Arbeit zu gehen, wie aber sollte ein neuer Hund da sofort reinspringen?).

Die Vermittlungsseiten habe ich in dieser Zeit gemieden wie die Pest.

Und dann kam das Aktuelle vom 19.März.
Da guckte mich doch tatsächlich eine kleine spanische Lady namens Zara an.
Der erste Gedanke war: ist die süüüüüüßßßßßßßßß.
Der zweite Gedanke war: die wird bestimmt ganz schnell ein tolles Zuhause finden.

Kurz nach Zara’s Ankunft in Deutschland fand ich ein großes Kuvert von KG im Briefkasten.
Drin war ein Dankeschön Fluchthelferbrief von Zara.
Dann traute ich mich irgendwann wieder auf die Vermittlungsseite und da tauchte Zara bei den Körbensuchern auf.

Aber nein, ich hatte mir doch geschworen 2012 wird hundfreies Jahr und außerdem war ich mir gar nicht so sicher, ob Steffi mir überhaupt einen ihrer Hunde anvertrauen würde.

Zum KG’ler-Treffen am 21.April hatte ich mich diesmal alleine angemeldet (Abby nicht mehr bei uns, Holger weilte geschäftlich in Oslo).
Eigentlich wollte ich erst gar nicht fahren, wie sollte ich bloß so viele tolle Hunde ertragen und ohne Abby fühlte ich mich eigentlich nur leer.
Dem Problem wurde aber Abhilfe geschaffen.
Immerhin hatte Steffi hundische Gäste und ich mindestens eine Hand frei.
Dass mich bei der Ankunft auf dem Parkplatz nicht der Schlag getroffen hat, war alles.
Da stand Steffi mit Wilma und Zara an der Leine.
In Natura war die Maus noch viel süüüüßßßßer und lieb ohne Ende.
„Das wäre der Hund, der zu euch passt“ war das Kommentar von Steffi und schwuppdiwupp stand ich da und hatte Zara an der Leine.

Als ich an diesem Abend von Zülpich heimfuhr, habe ich noch einen zweistündigen Stopp auf einem Rastplatz eingelegt und nur geheult.

Ich wollte dieser kleinen Maus so gerne ein Zuhause geben, die Frage war nur würde Herrchen da mitmachen?
Als Holger sich am Abend des 22. April telefonisch aus Oslo meldete war das einzige Kommentar:
„Na endlich, wird ja auch Zeit, dass wieder Leben in die Bude kommt. Mir geht’s ja ohne Hundi auch nicht besonders gut. Wann zieht sie ein?“

Eingezogen ist sie schließlich am 01. Mai 2012.

Ich muss nicht extra erwähnen, dass die Tage vor ihrem Einzug sich gezogen haben wie Kaugummi. Mehr wie einmal wäre ich am liebsten nach Zülpich gedüst und hätte die kleine Maus heimgeholt.
Aus organisatorischen Gründen war dies aber leider nicht möglich.
Erst musste Herrchen aus Norwegen zurück sein und dann noch schnell ein Stück Zaun erneuert werden.
Während dieser Zeit fühlte ich mich aber schon von Steffi prima betreut.
Auf jede Mail – und es waren einige viele – kam direkt eine Antwort zurück.

Ich wurde mit Bildern und Infos bezüglich der Maus durchgehend versorgt.
Sogar als sie sich beim Spielen mit den anderen eine klitzekleine Verletzung (die wirklich nicht der Rede wert war) zuzog, bekam ich direkt eine Info darüber.
Am Abholtag selbst fühlte ich mich irgendwie wie in Watte gepackt.

Weil ich mein ganzes Zeitmanagement an diesem Morgen nicht im Griff hatte, sind wir schon später wie geplant weggefahren.
Kurz vorher noch schriftlich in Zülpich bescheid gegeben, dass es wohl 20 Minuten später wird wie vereinbart.
Postwendend die Antwort: Hier wartet jemand sehnsüchtig auf euch.

Unterwegs machte sich dann ein klitzekleiner böser Gedanke in mir breit:
Was wäre, wenn Steffi sich doch noch entscheiden würde uns Zara nicht anzuvertrauen?

An Ort und Stelle angekommen stand eine lachende Steffi bereits am Tor und wartete auf uns.

Kaum drin wurden wir von der ganzen Hundemeute empfangen und wir hatten alle Hände voll zu tun alle zu kraulen und zu beschmusen.

Dieser Morgen in Zülpich, während wir mit Informationen über Zara, Mittelmeerkrankheiten bei spanischen Hunden, der Erklärung des Impfausweises und allem möglichen versorgt wurden, ist rasend schnell an mir vorbeigezogen.
Und plötzlich waren wir dann mit unserem Hund auf dem Heimweg.

Mal abgesehen von der Tatsache, dass Zara wie selbstverständlich direkt in unser Auto sprang, frei nach dem Motto: Können wir denn jetzt endlich mal heimfahren, kann eine Vermittlung nicht treffender sein.
Nie im Leben hätte ich gedacht einen Hund zu bekommen, der so gut in unser Leben passt und sich mit allem dermaßen arrangiert.

- Zara geht von Anfang an mit Holger ins Büro, als hätte sie nie etwas anderes getan.
- Zara ist von Anfang an stubenrein.
- Zara geht von Anfang an problemlos an der Leine.
- Zara geht von Anfang an – wenn Holger Auswärtstermine hat und ich auch arbeiten muss – ohne Probleme bei unserer Nachbarin (unseren Plan B)
- Sie hat sich ins vorhandene Hundrudel im Büro genauso gut integriert, wie ins Rudel der Dorfhunde – hier ist es üblich nicht alleine mit seinem Hund spazieren zu gehen, es sind immer mindestens 3 Frauchen und mehrere Hunde, die gemeinsam unterwegs sind.
- zweimal waren wir bereits mit ihr im Urlaub, ohne Probleme.
- Sie fährt im Hotel Fahrstuhl, als wäre es das normalste der Welt.
- Sie lässt sich in einen Fahrradkorb packen und tut so, als hätte sie noch nie was anderes gemacht, als Fahrrad zu fahren.

Diese Aufzählung ließe sich jetzt noch endlos fortführen.

Beeindruckend ist, dass mit der eigentlichen Vermittlung die Sache für Steffi nicht abgehakt ist.
Man kann sich auch im Nachhinein bei Fragen noch an sie wenden und über Happy end Bilder und Geschichten wird sich aufrichtig gefreut.

Schlussendlich muss ich muss ich aber anerkennend an dieser Stelle einfach mal ein ganz großes Dankeschön an Steffi und ihre Menschenkenntnis, Ihr Engagement und Ihre Arbeit loswerden.

Sandra aus Bitburg
mit
Zara Zaubermaus