Darum ein "KG- Hund"



Ein Erfahrungsbericht von "Den Schwabenheimern"


Ein wenig Hilfe will das Glück gern haben!

„Man kann ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht!“ Welcher Hundebesitzer kennt dieses berühmte Zitat des Schauspielers Heinz Rühmann nicht?

Im August 2007 starb unsere Resi. Sie war Zeit ihres sechzehnjährigen Lebens eine stolze kleine Spanierin, und wir waren unendlich glücklich, zehn Jahre lang ihr geschätztes und wohl auch geliebtes Personal sein zu dürfen. Sie war im Alter von ca. sechs Jahren über einen Tierschutzverein hier in der Nähe zu uns gekommen. Nicht einmal ein halbes Jahr später, im Februar 2008, mussten wir auch unser fast fünfzehnjähriges Dackelmädchen Fine beerdigen. Sie war im Alter von acht Jahren als Notfall über den gleichen Tierschutzverein zu uns gekommen wie Resi. Durch Resi und uns lernte sie wieder, was es heißt, wie ein echter Dackel zu leben. Sie war unglaublich treu und menschenbezogen und sie liebte besonders meinen Mann absolut bedingungslos.

Uns beiden war sehr schnell klar, dass wir wieder einen Hund haben wollten. „ABER …!“ Die Gründe, die dagegen sprachen, einen Hund aufzunehmen und sich damit wieder für viele Jahre zu verpflichten, waren nicht einfach von der Hand zu weisen. Zahllose Tage und Abende redeten wir miteinander, diskutierten über das „Wider“, und wie wir es in den Griff bekommen könnten – das „Für“ war uns ja im Herzen eingebrannt. In dieser Zeit ging es uns nicht gut, und auch die samstäglichen Einkaufstouren konnten uns nicht wirklich davon ablenken, dass wir nur deshalb durch die Innenstadt liefen, weil wir beide ohne Hund nicht in den Feldern spazieren gehen wollten.

Schließlich fassten wir uns ein Herz und sprachen mit den Eltern und Schwiegereltern. Sie hatten sich bereits zwei Jahre lang immer dann um Resi und Fine gekümmert, wenn ich aufgrund meiner beruflichen Situation unterwegs war. Und sie würden noch mindestens zwei Jahre lang den neuen Hund tageweise bei sich aufnehmen müssen. Zu unserem Glück bekamen wir von Allen ihren Segen, auch wenn selbstverständlich einige Bedenken geäußert wurden.

Zu dieser Zeit kannten wir die Internetseiten verschiedener Tierschutzorganisationen hier in der Nähe fast auswendig, denn uns war immer klar gewesen, dass wir wieder einen Hund aus dem Tierschutz, und nach unseren Erfahrungen mit Resi möglichst einen Hund aus dem Ausland haben wollten.
Auch die Seite von „Körbchen gesucht“ war zu diesem Zeitpunkt schon längst bei den Favoriten gelandet. Uns gefielen die genauen und mit viel Herz geschriebenen Beschreibungen.
Uns gefiel, dass nicht nur „niedliche und bildhübsche Junghunde“ vermittelt wurden (wie das bei einigen im Ausland tätigen Organisationen leider der Fall ist), sondern eben auch ältere Tiere oder sogenannte „Notfälle“.
Uns gefiel, dass es fast jeden Tag ein „Aktuelles“ gab, mit Erfreulichem, Traurigem und manchmal mit Motto-Tagen!
Und uns gefiel, dass sich Steffi Ackermann ganz offensichtlich für die Vermittlung eines jeden Hundes Zeit nahm. Zeit sich die „Bewerber“ anzuschauen und herauszufinden, welches der richtige Hund für sie sein könnte. Dieser Punkt war uns besonders wichtig, da der neue Hund ja bei und mit uns glücklich sein sollte. Allerdings liegt Zülpich von uns fast 200 km entfernt, und so schauten wir uns zuerst auch hier in der Nähe weiter um.

Eines Tages aber fand ich bei „Körbchen gesucht“ eine Hundedame in die Vermittlung, in die ich mich auf den ersten Blick total verliebte. Klein, fünf Jahre alt und mit wundervollen großen Augen. Immer wieder schaute ich sie mir an und nach drei Tagen dachte ich: „Die muss es sein!“ Auch mein Mann fand sie sehr niedlich, entdeckte dann aber „Noriko“, einen süßen kleinen Kerl, der gerade aus der ersten Vermittlung zurückgekommen war. Und ich musste zugeben: ein bildhübscher Hund, eine sehr schöne Beschreibung dazu! Aber da war ja noch meine Herzdame!

Wir beschlossen also in Zülpich anzurufen, und weil ich so aufgeregt war, sollte mein Mann anrufen. Frau Ackermann hatte direkt Zeit für uns und fragte uns freundlich aber bestimmt über unsere Hundewünsche und ein bisschen über unser bisheriges Leben mit den Hunden aus. Und da wir nun zwei ganz unterschiedliche Hunde sozusagen „im Visier“ hatten, wollte sie ganz genau wissen, wie wir uns unser Leben mit einem Hund vorstellten. Nach ca. einer halben Stunde bat sie uns, ein paar Bilder von Resi und Fine zu schicken, lud uns zu einem Vorstellungsgespräch nach Zülpich ein und empfahl uns eindeutig Noriko!

Am Wochenende fuhren wir nach Zülpich und vor lauter Aufregung waren wir natürlich viel zu früh da. Das störte Steffi Ackermann aber nicht und wir wurden von ihr, ihrem Mann und einer Horde Hunde freundlich begrüßt, darunter natürlich auch Noriko und meine „heimliche“ (so meinte ich zumindest – ich kannte Steffi Ackermanns Bauchgefühl ja noch nicht!) kleine Herzdame. Was mir an Noriko sofort gut gefiel war sein offensichtliches Vertrauen in jeden Menschen. Er machte es sich sofort auf den Füßen von meinem Mann bequem und schlief dort ein. Was wiederum meinem Mann sehr gut gefiel!

Wir redeten über dies und das und natürlich über Hunde, und wir zeigten die mitgebrachten Bilder der Wohnung. Immer wieder schielte ich zu Noriko und immer wieder zu meiner Herzdame. Und genauso unentschlossen war ich bezüglich dessen, wie unser Hund denn eigentlich sein sollte. Bis mich Frau Ackermann endlich erlöste: Meine Herzdame war bereits reserviert, drei Tage später wollten Leute vorbeikommen und sie sich anschauen! Nun konnte ich mich auf Noriko konzentrieren! Ich beobachtete ihn und meine Gedanken kreisten immer enger um ihn.

Für uns recht unvermittelt, fragte Steffi Ackermann dann, ob wir Noriko direkt mitnehmen wollten. Ich muss zugeben, wir fühlten uns ein überfahren und auch nicht wirklich wohl. (Obwohl darüber auch am Telefon schon gesprochen wurde.) Aber einen Hund sofort mitzunehmen, ohne mindestens noch einmal eine Nacht darüber zu schlafen und miteinander über diesen Hund zu sprechen, kam für uns nicht in Frage. Also sagte ich entschlossen: „Nein! Wir werden in jedem Fall darüber erst noch einmal nachdenken.“
Frau Ackermann reagierte darauf mit der selben Entschlossenheit und sagte uns, dass Noriko, wenn er in den nächsten Tagen vermittelt werden könnte, auch vermittelt werden würde.
An eine „Reservierung“ hatten wir zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht, für uns war es selbstverständlich, dass eine anderweitige Vermittlung des Hundes vor unserer Unentschlossenheit Vorrang haben würde.
Unser erstes Gespräch mit Steffi Ackermann endete also nur bedingt harmonisch.

Auf der Heimfahrt und zu Hause angekommen sprachen wir beide über Noriko und unser Gespräch mit Steffi Ackermann.
Auch am nächsten Tag beschäftigte mich das Erlebnis vom Vortag praktisch ausschließlich.
Erst am späten Abend beschlossen wir dann gemeinsam, Noriko ein Zuhause zu geben.
Als ich am darauffolgenden Vormittag in Zülpich anrief, war Steffi Ackermann sehr freundlich und freute sich, dass wir zusagten. Sie sagte uns auch, was wir alles mitbringen sollten, und so fuhren wir bereits am gleichen Nachmittag wieder nach Zülpich, diesmal natürlich mit Leine, Geschirr, Personalausweis und Schutzgebühr bewaffnet, um UNSEREN Hund abzuholen.
Zwei Stunden Autofahrt gaben uns auch die Gelegenheit, einen Namen zu finden, der ähnlich wie „Rico“ klingen sollte, denn so wurde er bei Ackermanns gerufen und reagierte darauf auch sehr gut.
Niko – so heißt er seit diesem Tag – und alle anderen Hunde begrüßten uns wieder freundlich, aber ich hatte natürlich nur noch Augen für IHN!

Das zweite Gespräch verlief dann auch sehr entspannt, mein Mann saß selig lächelnd auf dem Boden mit SEINEM Hund auf dem Arm und Frau Ackermann und ich erledigten den Papierkram.
Ich bekam auch noch einige wertvolle Tipps für die Heimfahrt und Nikos erste Nacht im neuen Zuhause.
Nach über zwei Stunden Autofahrt, die Niko nicht besonders gefielen, kamen wir zuhause an. Müde, aber mit unserem Hund!

Direkt am nächsten Tag rief ich in Zülpich an, um Bericht über die Autofahrt und Nikos erste Nacht im neuen Zuhause zu erstatten.
Auch ein paar Wochen später telefonierten wir noch einmal miteinander – Niko wollte nicht wirklich gern allein bleiben, es war ja das erste Mal in seinem Leben, dass er „Einzelhund“ war, und das hat ihn, glaube ich, am Anfang etwas verwirrt.
Wieder bekam ich ein paar wertvolle und sehr hilfreiche Tipps!

Eigentlich sollte dies nur ein kurzer Erfahrungsbericht werden, aber ich möchte nichts von dem, was ich geschrieben habe, weglassen. Und vielleicht hilft dieser Bericht ja auch einem noch unentschlossenen Menschen bei seiner Entscheidung, einem Hund von „Körbchen gesucht“ ein Zuhause zu geben – das wäre mit das Schönste überhaupt!

Wir jedenfalls sind Steffi Ackermann sehr dankbar, dass sie uns Niko vermittelt hat. Am 29.07. ist Niko genau ein Jahr bei uns, und wir werden ein wundervolles „Einjähriges“ haben!
Niko bei uns aufgenommen zu haben, haben wir noch keine Sekunde bereut. Er ist ein wundervoller, charmanter, braver, frecher, sturer, gelehriger, sprich einfach liebenswerter Hund, und vor allem: Er ist genau der richtige Hund für uns!

Und wenn wir eines Tages einen zweiten Hund bei uns aufnehmen können, werden wir uns wieder auf das „Ackermann’sche Bauchgefühl“ verlassen: Nicht wir werden uns unseren „Zweithund“ aussuchen, sondern Niko und Frau Ackermann!

"Die Schwabenheimer"