Darum ein "KG- Hund"



Ein Erfahrungsbericht von Ulrike (Navida)


- oder junger Hund zu altem Hund?

Am 31.Januar 2009 mussten wir den Bruder unserer alten Hündin wegen Nierenversagens erlösen lassen.

Unsere Hunde haben immer im Rudel gelebt und natürlich trauerte auch unser altes Mädchen.
Da sie ihr Leben lang nie ohne Hundekumpel war, habe ich mich dann vier Tage später mal ins Internet begeben. Über das Zerg-Portal, wurde ich auf die KG-Seite aufmerksam.
Einen weiteren Tag später konnte ich mich dann endlich aufraffen, anzurufen.........

Ich hatte mich für Zwockel gemeldet - einjährig und unsere Oma beinahe 16 Jahre alt. Was passierte??
Ich bekam einen Riesenanschiss von Steffi.
>> Sie würde niemals einen so jungen Hund zu so einer alten Hündin geben!!!! <<
Schluck!! Ich war absolut geschockt.
Weniger über die Aussage, als über die Art und Weise. Besonders, da mir der Tod von meinem "heißgeliebten Plüschbären" noch arg in den Knochen hing (und bis heute hängt).
Also, nochmals schluck!! Lege ich den Hörer auf??!..........

Aber dann fing ich ganz schnell an, nachzudenken. Steffi hatte auch kurz erläutert warum nicht.
Ok, ich hatte erzählt, dass "Fenja" unser altes Mädchen auch noch gerne spielt.
Steffis Kommentar:
>> Klar, aber sie hätte mit Sicherheit nicht die Ausdauer, wie ein junger Hund.
Eine Menschenoma würde sich auch freuen, wenn ihre kleinen Enkel übers Wochenende zu Besuch kämen, dann aber durchatmen, wenn montags wieder Ruhe einkehrt.
Ich dachte – recht hat sie und trotzdem, muß es in diesem Ton sein??

Also, ich habe blitzschnell nachgedacht und mir fiel sofort wieder ein, dass wir IMMER gesagt haben, falls einem der beiden alten Hunde etwas passieren würde, wir nach einem älteren Kumpel Ausschau halten.
Nur in dieser Situation und in der Trauer lässt man sich von außen verunsichern - man ist einfach schlichtweg von der Rolle!!
Dabei vertrete ich seit Jahren gegen den "Rest der Welt" genau Steffis Meinung. (Ich arbeite nämlich halbtags beim TA und bekomme selbst von Tierärzten oft die total verrückte Meinung zu hören, ein junger Hund würde einen alten noch mal wieder richtig aufblühen lassen.)

Wie hätte ich an Steffis Stelle auf meinen Anruf reagiert??
Höchstwahrscheinlich hätte ich gesagt >> sie spinnen << und aufgelegt.
HUT AB, Steffi hat es nicht getan, sondern sich nach "Fenjas" Wesen erkundigt.
Ich hatte an einen Kumpel so um die 8 Jahre gedacht. Es gab eine Hündin in dem Alter, die bei Helene Mumoth in Neuss untergebracht war. Steffi meinte dann aber, dass diese für Fenja zu dominant sei.
Steffi hatte recht. Wir haben diese Hündin beim Vorstellungsgespräch in Neuss kennengelernt.

Sie kam auf Navida, 12,5 Jahre. Puh, Navida war noch auf Gran Canaria – sollte aber am Wochenende in Düsseldorf landen und dann erst einmal nach Zülpich ziehen. Steffi meinte natürlich, es wäre schon toll, wenn gerade so eine alte Hündin direkt in ihr neues Körbchen ziehen könnte..........
Abends kurz mit Reinhard, meinem Mann, gesprochen. Gemeinsam haben wir uns noch mal die Bilder und den Bericht zu Navida angesehen und dann mit Helene gesprochen.
(Sie war an diesem Wochenende für alles zuständig, da Steffi in die Slowakei reisen musste.)
Das Telefongespräch mit Helene dauerte schon, glaube ich, mehr als eine Stunde.
Zu Helene hatte ich sofort Vertrauen und freute mich richtig auf den Samstag in Neuss mit unserer "Fenja".
Wir hatten Fotoalben mit und haben lange geredet. Wir haben uns einfach nur wohl gefühlt..........

Hätte mir mal jemand gesagt, dass ich ein Tier nach "Foto" nehme, hätte ich denjenigen für verrückt gehalten. Aber der Vermittlungstext, die Fotos und das, was Helene erzählte, haben uns überzeugt.

Dabei passte Navida gar nicht in unser 'Beuteschema'. Ich bin im Laufe der Jahre zum absoluten Kleinhundefan geworden und am allerliebsten noch Marke heller "Plüschbär". Für Reinhard darf es dann auch noch eine Nummer größer sein..........
Aber Navida?? Gut Plüsch stimmt, aber schwarz und wie ich jetzt zu sagen pflege – unser "Taschenkrebs" oder "Waggeldaggel"??? grins........., eigentlich zu klein.............
Aber wehe, versuche bloß niemand unsere kleine "Weihnachtsmaus" zu beleidigen!!! ........von wegen kleiner Hund!!!
Passiert aber nicht; denn JEDER ist auf Anhieb von ihr begeistert – selbst Großhundefans...........
STEFFI HATTE ABSOLUT RECHT. Navida passt 100% zu uns und unserer alten Lady!
Sie ist unser kleiner Sonnenschein, die Weihnachtsmaus (Weihnachtsmaus weil sie kurz vor Weihnachten in der Tötung abgeliefert wurde).
Sie verkörpert einfach nur Lebensfreude!!! Durch sie bin ich schneller mit dem Verlust meines Plüschbären "Folli" klar gekommen. Navidas Blick.............

Ich betone so oft, dass sie für einen jungen Hund gehalten wird, aber nicht, weil ich sie für jünger halten würde, sondern um JEDEM klar zu machen, wie toll es ist, einen alten Hund zu nehmen!!!

Ich glaube nicht an Zufälle. Ich hatte noch eine andere Seite im Auge. Doch ich rief als erstes Steffi an und es war genau der richtige Moment!!!
Navida landete Sonntag, den 8.Februar, am Flughafen in Düsseldorf, und wir haben sie gleich gemeinsam mit unserer Fenja in Empfang genommen.

So, noch ein Wort zum Thema Vermittlungsgebühr. War für Navida wegen des Alters freiwillig!!
Das hat nicht zu unserer Entscheidung geführt. Denn auch sie ist kastriert, auf Filaria getestet, entwurmt, hatte einen kompletten Impfschutz, gechipt und bei der Tasso gemeldet, ihre Zähne waren frisch saniert und sie hat einen gültigen EU-Impfausweis und der Flug??...........
Zusätzlich bekamen wir noch bei der Unterschrift des Vertrages eine nett gemachte Mappe mit allen wichtigen Informationen z.B. zum Thema Mittelmeerkrankheiten usw. und alten Fotos von Navida.

All das kostet jede Menge Geld!! Jeder der das "gleiche Paket" in Deutschland mit seinem Hund durchzieht, wird bei weitem nicht mit diesem Preis auskommen und in Spanien bekommt man all das auch nicht geschenkt...........

Warum ein Tier aus dem Ausland? Einfach, die Straßenhunde sind meistens sehr gut sozialisiert mit ihren Artgenossen. Hier, im näheren Umkreis (200 km) nichts passendes, was in irgendeiner Form zu Fenja gepasst hätte. Außerdem haben hier Tierschutztiere im Allgemeinen immer noch wesentlich bessere Lebensumstände als die Tiere im Süden.

Tja, was macht "Körbchen gesucht" aus??
Irgendwann, Wochen später, habe ich noch einmal auf die andere Seite gesehen, die mir auch so gut gefallen hatte. Als erstes sah ich mich dort auf der Gästebuchseite um – sehr wenige Einträge, der letzte Eintrag uralt!!

Da ist mir so richtig bewusst geworden, was "Körbchen gesucht" ausmacht.
Steffi muss irgendwo "versteckte 12 Stunden" täglich haben. So lebendig wie sie diese Seite gestaltet, dass jeder täglich regen Anteil an der ganzen Arbeit und den ganzen 'Hochs und Tiefs' haben kann!!!
Das ist und bleibt einzigartig, auch dass alles, wirklich alles offengelegt wird.

Dann kommt noch hinzu, man kann sie jederzeit um Rat fragen. Unsere alte Fenja war zwischendrin richtig krank (nachzulesen unter dem Thema Gesundheit), Steffi hatte Zeit für uns und Fenja ist kein KG Hund!
Wenn man eine Mail schreibt, selbst wenn es nur ein geschicktes Foto zum Mottotag ist, als Antwort kommt mindestens ein "DANKE"............

In der Zeit wo ich Krankenwache bei Fenja hielt, habe ich hier nur gelesen, gelesen.
Die ganzen alten Geschichten, aber vor allen Dingen auch die ganzen alten "Reiseberichte".............
(hört sich ja nett nach Urlaub an)
Dann wird klar, wie schafft Steffi all das???

Ich denke, KEINER wird mit ihr tauschen wollen / können. Sie hängt an jedem einzelnen geretteten Tier.
Außerdem verfügt sie durch diese Arbeit über unendlich viel Erfahrung – ihr 'Bauchgefühl'!!

Für uns steht eindeutig fest, die Suche hat ein Ende. Auch beim nächsten Mal verlassen wir uns wieder auf Steffis 'Bauchgefühl'..........

Dir, liebe Steffi, weiterhin ganz viel Kraft für Deine Arbeit. DANKE für alles!!
Liebe Helene auch Dir ein herzliches Dankeschön für Deine liebevolle Betreuung!!

Wegberg, Juni 2009

Liebe Grüße von
Ulrike & Reinhard mit Fenja & Navida

(rvanleyen@web.de)