Das Tierheim in Poio

Mitte Mai 2018

Das Tierheim in Poio hat - neben vielen kleinen - zwei riesengroße Probleme.

Das eine Problem sind die Politiker im Rathaus, die viel versprechen, nicht einhalten und dann hoffen die Situation aussitzen zu können.
Kommt Ihnen bekannt vor?

Dabei wären die Situation im Tierheim in Poio für die Politiker ganz einfach zu lösen.
Sie müßten nur die Handwerker schicken, die sie ohnehin bezahlen. Die Materialkosten würden ja von Ihnen - von Körbchen gesucht - übernommen.
Aber allein das ist schon zu viel erlangt. Seit über einem Jahr steht ein Generator im Tierheim, der für Strom sorgen könnte.
Was fehlt sind die Kabel und die Lampen. Wir brauchen einen Elektriker, der auch noch einen Durchlauferhitzer anschließt, damit es im Tierheim warmes Wasser gibt.
Aber die Politiker kriegen es nicht hin, den Elektriker, den der sowieso bei der Stadt angestellt ist, mal ins Tierheim zu schicken.
Es ist unglaublich.
Und wahnsinnig frustrierend für die Mädels in Poio.
Das neue Dach ist auch erst teilweise fertig.

Der Teil, der fertig ist, erfüllt seinen Dienst hervorragend.
Die Zwinger haben Schatten. Und rein regnent tut's auch nicht mehr.



Bei heißem Wetter, wie bei meinem Flug Mitte Mai...



... nutzen die Hunde den Schatten.
Das macht es mir mit den Fotos schwierig.



Nett, wenn zwischendurch mal einer in die Sonne kommt, um sich knipsen zu lassen.



Ich sitze übrigens auf den Baumaterialien, die für das noch fehlende Dach benutzt werden sollen.
Hier leistet mir Tom Gesellschaft.



Nein, er ist kein "Kampfhund".



Damit sind wir beim zweiten großen Problem des Tierheims in Poio.
Es ist total überfüllt.
Man sieht das auf der Liste der Körbchensucher nicht, weil es eine Menge "Kampfhunde" gibt, die nicht nach Deutschland einreisen dürfen. Also stelle ich sie natürlich auch nicht vor.
Einige dieser Hunde müssen solo sitzen, weil sie absolut unverträglich mit Artgenossen sind.

Maxi ist so einer.



Hans auch.



Dann ist da noch Taylon, der mir diesmal nicht vor die Linse gekommen ist.
Auch er braucht einen Zwinger für sich allein.
Hier ein altes Bild, das die Mädels aufgenommen haben.



Theo ist glücklicher Weise verträglich, so daß er seinen Zwinger teilen kann.
Dennoch ist seine Vermittlung schwierig. Denn auch in Spanien müssen "Kampfhund-Halter" besondere Auflagen erfüllen.
Die tut sich kaum jemand an (genau wie hier).



Piny ist als Welpe ins Tierheim gekommen.
Wenn nicht ein Wunder passiert, wird er es nicht wieder verlassen.



Wobei ich bei ihm die Hoffnung nicht ganz aufgegeben habe.
Denn er ist im Tierheim mit anderen Hunden aufgewachsen, und dementsprechend prima sozialisiert.



Bernard ist vermutlich kein "Listenhund".
Sieht eher nach englischer Bulldogge aus.
(Das Foto ist von Februar).
Aber will ich das bei der Kontrolle am Flughafen ausdiskutieren?
Nein.



Bei Perla schätzt der Tierarzt, daß Pitt mit drin ist.
Man sieht's wegen der Frisur nicht auf den Fotos.
Aber guten Gewissens kann ich der Einschätzung nicht wiedersprechen.



Bei Pool streiten sich die Geister.
Ich habe mich dafür entschieden in nicht auf die Liste der Körbchensucher zu nehmen.



Und dann ist da noch Martin, der Mastin.
Herdenschutzhunde haben meiner Meinung nach in Deutschland auch nix zu suchen.
Davon abgesehen ist auch er "Liste 2" in NRW.



Damit haben wir schon neun Hunde, die nicht nicht auf der Liste der Körbchensucher sind.

Hinzu kommen Hunde, die so scheu sind, daß sie sich am Flughafen nicht händeln lassen.

Ada - hier ein altes Foto, das die Mädels gemacht haben.
Ich hatte Ada im Mai nicht vor der Kamera.



Galia, die sich nur versteckt, wenn fremde Menschen im Tierheim sind.



Und Melina, die sich zwar raus traut, aber immer noch ganz schön schissig ist.



Zwölf Hunde im Tierheim in Poio, die hier in KG-Land eigentlich keiner kennt.

Zur Erinnerung: Das Tierheim hat 12 Zwinger.
3 Zwinger mit Einzelbelegung (Maxi, Hans, Taylon).

Bleiben 9 Zwinger für alle anderen Hunde.

Ja, das Tierheim in Poio ist total überfüllt.
Und es gibt so tolle Hunde dort.
Randy ist einer meiner Favoriten.
Er hat's aufgrund seines Alters schwer.



Alle sind von Sophies blauem Auge fasziniert - und zugleich abgeschreckt.



Shaggy...



... und sein Bruder Fred leben schon immer im Tierheim in Poio.



Die beiden liegen einfach nur rum und warten darauf, daß der Tag vorbei geht.
(Hier Fred)
Was ein Zuhause ist, das wissen sie nicht. Sie haben nie eins gehabt.



Billy, Napoleon und Toffee nutzen den neuen Auslauf.



Das war eine richtig gute Investition.
Vielen Dank noch mal an alle, die das möglich gemacht haben.

Doch jetzt wird es Zeit, daß Billy das Tierheim verläßt, und in sein Zuhause zieht.



Toffee und Napoleon haben den gleichen Wunsch.



Auch die anderes Seite des neuen Auslaufs ist natürlich belegt.
Selva, Blas und Pool.



Perspektiven-Wechsel.



Blas ist ein superfeiner Kerl.



Von Selva und Pool war zwischendurch nicht viel zu sehen.



Das Grünzeug ist zu hoch gewachsen.
Auch hier ist eigentlich das Rathaus in der Pflicht, mal den städtischen Gärtner vorbei zu schicken.
Da das nix wird, sind die Mädels nach meinem Besuch los gezogen und haben einen Freischneider besorgt.
(Infos in der Rubrik "Hilfe".)
Jesus, der einzige Mann in der Gruppe, hat sich gleich an die Arbeit gemacht.



Jetzt kann Rosa wieder Ball spielen.



Sie kümmert sich wirklich hingebungsvoll um die Hunde.
Man merkt es den Tieren an.



Vor allem Tom und Jerry sind total anhänglich.



Auch wenn Jerry sich manchmal noch ein bißchen schwer tut.



Alles easy going heißt es für Rizo.
Es ist ein toller Hund.
Fröhlich, lebendig und dennoch bescheiden.
Warum sich für ihn noch keiner gemeldet hat verstehe ich nicht. Er ist doch eigentlich ein gefragtes Model.
Wuschelig, jung, blond...



Donald ist auch jung.
Aber er ist nicht wuschelig und nicht blond.
Und tatsächlich sind bei ihm ein paar PS zu viel eingebaut.
Aber wenn man ihn auslastet, wird er ein wundervoller Begleiter sein. Ihm ist im Tierheim einfach zu langweilig.



Alvin ist erst ein paar Tage vorher vom Hundefänger gebracht worden.
Er war noch dabei sich zu akklimatisieren.



Also wirklich viele Hunde im Tierheim in Poio.
Dazu kommen noch die, die ich im Mai nicht vor der Linse hatte.
Die, die noch auf dem Gelände der Protection Civil sind, oder für die die Mädels eine Pflegestelle gefunden haben.
Die, die morgen vom Hundefänger gebracht werden.

Es ist wirklich dringend erforderlich passende Körbchen zu finden.
Bis dahin heißt es abwarten und Wasser trinken.



Oder abwarten und im Wasser baden?



Das gilt auch für die "Zusammenarbeit" mit den Politikern im Rathaus, die versprochen haben, daß der hintere Teil des Tierheims einen neuen Boden bekommt. Wäre dringend nötig.



Abwarten.
Durchhalten.
Nicht aufgeben.
Nicht die Hoffnung verlieren.
Und jeden Tag darauf hoffen, daß es morgen was wird...

16. Juni 2018