Das Tierheim in Poio

September 2018

Die beiden riesengroße Probleme des Tierheims waren auch bei meinem Besuch am 7.-8. September 2018 noch da.

Problem 1: Die Politiker vor Ort
Im Tierheim sind diverse Baumaßnahmen dringend erforderlich.
Obwohl - Dank Körbchen gesucht - seit Anfang 2017 !!! ein Generator im Tierheim steht, gibt's noch immer keinen Strom.
Die Politiker weigern sich einfach den Elektriker zu schicken, obwohl die Materialkosten komplett von Körbchen gesucht (von Ihnen, liebe Leser) übernommen würden.
Die Überdachung ist noch immer nicht fertig gestellt. Obwohl das Material seit Oktober 2017 im Tierheim darauf wartet, verbaut zu werden.
Seit Februar diesen Jahres hat sich kein Handwerker, kein Bauarbeiter des Rathauses mehr im Tierheim blicken lassen.

Das macht wütend.
Und dennoch gibt es nichts, was wir tun können.
Wir sind einfach hilflos.
Die Mädels in Poio sind ziemlich verzweifelt.
Aber auch sie können nicht mehr tun als warten und hoffen und warten und hoffen, daß sich die Politiker doch irgendwann mal wieder bequemen sich zu kümmern.
Das ist echt frustrieren.

Problem 2: Die Überbelegung
Es werden einfach zu viele Hunde eingeliefert - und zu wenige finden ein neues Zuhause.

An den Politikern können wir nichts tun.
Aber bei der Suche nach passenden Körbchen kann jeder helfen.
Auch Sie.
Selbst dann, wenn Sie kein Körbchen frei haben.
Bitte erzählen Sie von den Körbchensuchern.
Es gibt auch einen Facebook-Account (KG Körbchen gesucht) der von einer Adoptantin betreut wird. Vielleicht können Sie die Körbchensucher "teilen".
Jede Form der Mundpropaganda hilft, die Überbelegung zu reduzieren.

Auch bei meinem Besuch Anfang September hatte ich nicht die Möglichkeit, alle Hunde zu fotografieren.
Dazu sind es einfach zu viele.
Deshalb auch diesmal wieder nur ein paar Impressionen.

Als erstes entdecken mich Toffee...



...und Billy.



Die beiden sind (mit anderen) zur Zeit meiner Ankunft im Auslauf.
Dem Auslauf, den Sie liebe Leser, finanziert haben.
Noch immer sind alle Zweibeiner und alle Vierbeiner im Tierheim begeistert davon.

Am Tor wartet, wie fast immer...



... Shaggy.



Seine Warterei hat jetzt jedoch ein Ende.
Bei dieser "tierischen Mission" wird er mich nach KG-Land begleiten.
Nachdem ich ihm das erzählt hat, legt er sich ganz entspannt in sein Lieblingshäuschen und... wartet noch ein kleinwenig länger.



Ebenfalls nach KG-Land wird mir Randy begleiten.
Daß dieser Senior noch ein passendes Körbchen gefunden hat, ist ein kleines Wunder.



Auf ein solches Wunder hofft auch Gustav.
Er war eigentlich schon mal vermittelt. Doch obwohl der Vertrag unterschrieben war, haben die Adoptanten einen Rückzieher gemacht.
So ist er in Spanien geblieben.
Hier war er auch schon zweimal fast vermittelt - zuletzt war er wochenlang reserviert - aber die Leute haben ihn dann doch nicht abgeholt.
Gustav ist echt ein Pechvogel.
Und dabei hat er so große Sorge, daß ihm der Himmel auf den Kopf fällt, daß er am liebsten unter der Bank unterm Dach liegt.



Ebenfalls große Angst vor allem hat Galia.

Sie liegt nur in einer Hütte, wenn Menschen im Tierheim sind.
Nur nachts kommt sie raus.
Die Hündin hat keine Chance jemals vermittelt zu werden.



Etwas weniger scheu ist Ada.
Aber auch sie macht einen Bogen um die Zweibeiner.



Pool steht diesmal stellvertredend für die vielen "Bollerköpfe" im Tierheim, die aufgrund ihrer Rasse nicht nach Deutschland einreisen dürfen.



Selva dürfte.
Doch bisher hat niemand ernsthaft nach ihr gefragt.



Für Marlon, einen Neuzugang, habe ich Hoffnung.
So ein niedlicher, kleiner Tropf.
Vielleicht hat er eine Chance das Tierheim zeitnah wieder zu verlassen.



Wobei Tessa meinem persönlichen "Beuteschema" viel eher entspricht.
Die etwa einjährige Podenca ist viel kleiner, als sie auf den Fotos aussieht.



Ja, die Podencos.
Daß die keiner haben will, ist mir einfach unbegreiflich.
Bloß wegen des Jagdtriebs....
Dabei bedeutet eine Leine doch Sicherheit, nicht Fessel.
Alvin sieht das jedenfalls so.



Und dann sind da noch Milka...



... und Lindo...



... die neu ins Tierheim gekommen sind und schnellsten wieder raus wollen.

Doch leider führt auch der kleine Spalt hinter dem Generator-Haus nicht in die Freiheit.



Sophie jedoch hat die Freiheit fast schon vor Augen.
Sie ist vermittelt und wird mich bei der nächsten "tierischen Mission" nach KG-Land begleiten.



Das würde Napoleon auch gerne tun.
Doch niemand fragt nach dem Hampelmann.
Der außerdem noch schwarz ist.



Daß einen schwarzen, aktiven Hund keiner haben will, weiß auch Donald.
Dabei ist er so hübsch.



Bis Brandon reisen darf, wird's ein bißchen dauern.
Der sanftmütige, geduldige Bursche hat ein knüppelhartes, entbehrungsreiches Leben hinter sich, und muß medizinisch erst mal auf Vordermann gebracht werden.
Dennoch ist er schon auf der Liste der Körbchensucher. Denn aufgrund seines Alters hat er so schlechte Karten, daß ich gar nicht früh genug anfangen kann nach einem passenden Platz für ihn zu suchen.



Auch Sabela wird noch ganz lange nicht reisen können - wenn das überhaupt jemals möglich sein wird.
Sie ist neu im Tierheim und macht selbst um Rosa einen riesen Bogen.
Das will echt was heißen.



Während ich mich mit den drei Körbchenfindern (Kala ist die Dritte im Bunde) auf den Rückweg mache...



... hängt Fred so richtig in der Ecke.
Mit Shaggy, seinem Bruder, hat sein letztes "Familienmitglied" das Tierheim in Poio verlassen.
Er ist allein zurück geblieben.
Hoffentlich gibt er die Hoffnung nicht auf, daß sich auch seine Körbchengeber irgendwann melden werden und er ein Zuhause bekommt - zum ersten Mal in seinem Leben.