Das Tierheim in Poio

Ende Juni 2016

Bei meinem zweiten Besuch im Tierheim in Poio, am 25. Juni 2016, hat die Sonne gescheint und der Eindruck war gleich ein ganz anderer.



Hier einfach ein paar Impressionen.









Das Lager ist mittlerweile gestrichen und Dank der KG’ler mit Regalen ausgesattet.





Außerdem sind schon einige Hilfsgüterpakte eingetroffen.



Was noch gefehlt hat waren Plastikboxen, um Leckerlie, Verbandsmaterial, Spielzeug, Halsbänder, Leinen, etc unter zu bringen.
Die haben wir bei meinem Besuch besorgt.



Auch ein paar Hundebetten wurden gewünscht.



Übrigens war Elisa wieder diejenige, die mich am Treffpunkt eingesammelt hat.



Madlena, die prima Englisch spricht, hat uns begleitet.



Im Tierheim konnte ich dann die Ankunft zweier Hilfsgüterpakete aus KG-Land miterleben.



Und die Begeisterung, mit der die Pakete SOFORT ausgepackt wurden.



Rechts und links zwei freiwillige Helfer, die jeden Samstag ins Tierheim kommen.
Leider habe ich die Namen nicht behalten.
In der Mitte Paula, über die überwiegend mein täglicher Mailkontakt läuft.
Rosa, die Pflegerin, war natürlich auch vor Ort.



Sie hat wirklich ein inniges Verhältnis zu den Hunden.
Hier hat sie Saraiva auf dem Arm, die Dank der Euronen der KG’ler zwischenzeitlich am Knie operiert worden ist.



Im Prinzip habe ich einen ganz normalen Tierheim-Tag miterleben dürfen.



Viele Hunde laufen frei im Auslauf.
Oder sogar um das Tierheim herum.



Zwischendurch wird immer mal mit den Hunden gekuschelt.



Dann werden die Hunde eingesammelt und sortiert.



Und man bricht auf zur großen Gassirunde.
10 – 15 Hunde und alle ohne Leine.



In meinen Augen der absolute Wahnsinn.
Die Hunde hören nicht. Sie sind nicht abrufbar und laufen einfach unkontrolliert durch den Wald.



Die meisten der Hunde kommen gemeinsam mit den Menschen wieder am Tierheim an.



Hin und wieder bleiben die Hunde aber auch schon mal über Nacht oder für mehrere Tage weg.



Dementsprechend sind die Hunde sehr selbständig in ihrem Denken. Nur wenige können an der Leine laufen.



Diese Spaziergänge sind für die Hunde toll.
Und gleichzeitig eine Katastrophe.
Wenn schon ein Tierschutzverein seine Hunde einfach unkontrolliert laufen und streunen läßt – wie will man dann den „normalen“ Menschen klar machen, daß das eine blöde Idee ist?
Ein Tierschutzverein hat eine Vorbild-Funktion und sollte nicht demonstrieren, wie man’s nicht macht.
Zudem sind bis vor kurzem die Rüden alle noch unkastriert gewesen. Die waren dann auf „Brautschau“. Ich möchte nicht wissen, wie viele Welpen von den Rüden produziert worden sind, wenn die mal über ein oder mehrere Nächte alleine unterwegs waren.
Und auch sonst ist es in vielerlei Hinsicht ein Unding, daß die Hunde einfach machen können, was sie wollen. Dabei lernen sie ja nix.
Wenn man so wenig Hunde in der Obhut hat, sollte man versuchen, sie auf ihr neues Leben vorzubereiten.

Aber es besteht Hoffnung. Ich bin nicht die Einzige, die die Spaziergänge in der Form nicht mag. Elisa und Madlena teilen meine Abneigung. Und auch das Ayuntamiento / Rathaus ist eigentlich dagegen.
Mal sehen, wie es weiter geht.

Sicher ist allerdings: Sollte einer der Hunde ein Körbchen in KG-Land in Aussicht haben, geht er nicht mehr alleine spazieren.
DAS ist bereits abgesprochen.

Obwohl nur wenig Hunde im Tierheim in Poio leben, ist es mir nicht gelungen, von allen einen Eindruck zu bekommen. Denn ich hatte nicht so richtig Zeit, mich mit den Tieren zu beschäftigen.
Das Programm war zu dicht gedrängt.
Die beiden Gassirunden, die wir gemacht haben, zu lang.
Denn während des Spaziergangs sind die Hunde ja unterwegs. Da kann man sich nicht mit ihnen beschäftigen.

Und dann muß man auch noch ganz genau hin gucken wer wer ist, weil eine Hündin mit ihren mittlerweile ausgewachsenen Welpen im Tierheim lebt, die alle zumindest auf den ersten Blick gleich aussehen.



Aber einige Hunde werden demnächst auf Körbchensuche gehen.
Chester zum Beispiel.



Allerdings hat sich auch heraus gestellt, daß im Tierheim viel mehr „menschenscheue“ Hunde leben, als es bei meinem ersten Besuch aussah.



Die Hunde lassen sich zwar von Rosa anfassen, von mir aber nicht.
Das macht ein Händling am Flughafen unmöglich und damit auch die Vermittlung nach KG-Land.



Bzgl. der im Tierheim nötigen Baumaßnahmen verlieren wir gerade Zeit.
„Die Mädels“ haben’s noch nicht geschafft die entsprechenden Informationen einzuholen.
Macht auch einiges an Arbeit.
Denn am preiswertesten ist das Baumaterial natürlich direkt beim Hersteller.
Also muß man die „Steinefabrik“ fragen, was die Steine Kosten.
Die „Zaunfabrik“, was der Zaun kostet.
Die „Dachfabrik“, was das Dach kostet.
Die „Türfabrik“, was die Zwingertüren kosten und so weiter.
Dazu hat noch niemand die Zeit gefunden.
Verständlich bei zwei großen Bein-Operationen.
Das hier ist Efeso, den ich beim Tierarzt besucht habe.



Dann hatten die Welpen auch noch einen Impfdurchbruch.



Und ich habe den Eindruck, man kann vor Ort noch nicht wirklich glauben, daß jetzt tatsächlich Hilfe aus KG-Land kommt.



Aber mittlerweile sind fast alle Rüden kastriert.
Schon allein das ist eine Leistung in der doch relativ kurzen Zeit.
Denn im Tierheim in Poio packen wirklich nur ganz wenig Leute mit an.



Ich hoffe, daß sich die Zusammenarbeit festigt, und daß man die Hilfe aus KG-Land auch wirklich annimmt.
Nicht nur die Euronen und die Hilfsgüter, sondern auch die Ideen und Erfahrungen.

Noch bin ich guter Dinge.
Aber das bin ich ja am Anfang immer.
Warten wir ab.

Sicher ist jedoch – so oder so – das Tierheim in Poio ist kein „Dauer-Projekt“.
Der Plan ist „Starthilfe“ zu leisten, bei den nötigsten Baumaßnahmen zu helfen und dann den Tierheiminsassen nur noch gelegentlich unter die Pfoten zu greifen.

Aber Pläne sind ja dazu da über den Haufen geschmissen zu werden.

11. Juli 2016