Das Tierheim in Poio

Ende Februar 2020 war ich zum letzten Mal zu Besuch im Tierheim in Poio.
Und so wie sich die "Corona-Lage" entwickelt war klar: Das dauert noch länger.
Also bin ich Anfang Dezember 2021 einfach geflogen.

Endlich mal wieder "über den Wolken".



Endlich mal wieder in Galicien.



Es gab ein Wiedersehen mit Luchi, Fanny, Ofir, Elisa, Jesus, Marcela, Rosa, Madlena und Frank.



Und endlich war ich wieder im Tierheim in Poio.
Fast 650 Tage sind seit meinem letzten Besuch vergangen - eine gefühlte Ewigkeit.







So viel ist in den fast zwei Jahren passiert.
Die Strom-Verkabelung.



Die isolierte Rückwand des Tierheims.





Die Drainage.





Wie es sich angefühlt hat wieder vor Ort zu sein, kann ich gar nicht in Worte fassen.



Wobei ich nicht wirklich nach den Hunden geguckt habe.
(Captain Silver, Lina)



Denn die Suche nach Körbchen in KG-Land ist auf absehbare Zeit nicht möglich.
(Onza, Leo)



Ob das jemals wieder was wird bleibt abzuwarten.
(Rania, Roki)



Solange fliegen nicht uneingeschränkt möglich ist, wird's jedenfalls nix.
(Oslo)



Das ist aber nicht schlimm.
Denn viel wichtiger als die Vermittlung nach KG-Land ist, daß sich die Lebensqualität der Hunde hinter Gittern verbessert.
Zumal es Hunde gibt, die vermutlich auch vor Ort niemals vermittelt werden (können).
(Hans)



Also habe ich mir angeguckt, wie das Tierheim an sich aussieht.

















Hier gibt's ein Video

Es ist überhaupt kein Vergleich mehr mit dem Tierheim von meinem ersten Besuch im Mai 2016.
Und doch gibt es noch immer ein großes Problem.
Das Tierheim hat nach wie vor keinen Strom.
Der Generator aus KG-Land tut's zwar.
Aber er frißt eine Menge Sprit, macht einen Höllenlärm, stinkt und läuft auch nicht die ganze Nacht durch.
Auf lange Sicht führt kein Weg daran vorbei: Das Tierheim muß ans normale Stromnetz angeschlossen werden.

Hierzu gab es auch einen Plan.
Die Kosten für den Stromanschluß beliefen sich "vor Corona" auf ca. 20.000 Euro.
Elisa wollte die "großen" ortsansässigen Firmen bitten einen Teilbetrag zu finanzieren.
Es gab bereits erste Gespräche.
Doch dann kamen die Corona-Maßnahmen und die dadurch verursachten finanziellen Probleme.
Jetzt kann es sich keine der Firmen mehr leisten, mehrere tausend Euro zu spenden.

Ich habe Elisa gebeten den Kostenvoranschlag zu aktualisieren.
Außerdem wird sie Gespräche mit den Politikern aller Parteien führen.
Es muß garantiert sein, daß das Tierheim nicht doch noch geschlossen wird.
Und dann müssen wir mal sehen, ob es gelingt, die Kosten von KG-Land aus zu finanzieren.
Das ist alles noch nicht wirklich spruchreif.
Aber angedacht.

Außerdem stehen im Tierheim weitere Baumaßnahmen / Renovierungsmaßnahmen an.
Die ständige Feuchtigkeit und der Urin fordern manche Materialien mehr, als gut ist.
Das hier ist eine Tür zu einem Schlafraum.



So sehen die Zwinger-"Gitter" teilweise aus.



Daß sich die Hunde nicht ständig verletzen, ist für mich schon fast ein Wunder.

Und dann ist da noch die Protection Civil.
Hier werden "neu eingefangene" Hunde unter gebracht.



Es zieht.
Es regnet rein.
Hier muß ein Vordach drüber.



Das muß so lang sein, daß es dieses "Fenster" großzügig mit überdacht.



Denn hinter diesem "Fenster" befindet sich eins von drei Katzengehegen.
Wobei Fenster zu viel gesagt ist.
Eigentlich ist es bloß eine dünne Plastikscheibe.



In den Gehegen ist es kalt.
Die beiden Kitten haben ganz schön gefroren.



Hier müssen Wärmelampen hin.
Dazu muß aber erst mal eine Verkabelung her.

Die Gehege selbst kann man kaum sauber halten.
Die Wände gehören verputzt und (wenn möglich) zumindest halbhoch gefliest.



Ein anderes Gehege hat gar keine Plastikschreibe.



Das ist die Rückseite von einem "Fenster".



Hier soll "aufgeräumt" werden und ein ausbruchssicheres "Freigehege" für die Katzen entstehen.
Und daß das hier nicht wirklich geht, darüber brauchen wir glaube ich nicht zu diskutieren.



Waschmaschinen und Trockner leisten täglich Schwerstarbeit, denn sie waschen auch alle Decken, die im Tierheim anfallen.



Leider funktioniert die Hälfte der Geräte nicht.

Hinzu kommt, daß es jede Menge undichte Stellen in den Wänden gibt.
Das sind die Schlupflöcher für die Mäuse.



Die gilt es dicht zu machen.

Und wenn dann noch Möglichkeit ist, wünscht sich das Team hier eine "Wasch-Möglichkeit" für die Hunde.



Das alles gefällt den Politikern, die aktuell das Sagen im Rathaus haben, gut.
Sie haben nichts dagegen, daß "ausgebaut" und "modernisiert" wird.
Aber bezahlen können (oder wollen) sie natürlich nix.

Weiterhin dringend benötigt wird Unterstützung bei:
- der Finanzierung der Kastration der Rüden (evtl. auch bald die Kastration der Hündinnen)
- der Finanzierung von Fanny (so daß die Tiere jeden Tag versorgt sind, und nicht nur fünf Tage die Woche)
- der Finanzierung von Humpelhunden (und Humpelkatzen)
- der Finanzierung von Kauknochen, Spezialfutter, Wurmtabletten, etc.

Hinzu kommt, daß das "No Puppies Kastrationsprojekt" jetzt auch über das Tierheim in Poio läuft.
Es hat nur Bestand, so lange der Tierschutzverein existiert.



....

Ganz sicher wird es noch lange, lange Zeit schwierig sein.
Ob ich 2022 in einen Flieger steigen kann, weiß allein der Geier (falls es überhaupt einer weiß).



Ohne Zweifel steht aber fest, daß ohne die Hilfe aus KG-Land das Tierheim in Poio keine Chance hat zu überleben.
Es kommt auf jeden Möglichmacher an.