Das Tierheim in Poio

25. März 2017

Seit meinem letzten Besuch im Tierheim in Poio hat sich vor Ort nichts getan und es ist unheimlich viel passiert.

Wie jetzt?
Das widerspricht sich doch.
Entweder es hat sich nix getan.
Oder es ist viel passiert.
Beides gleichzeitig geht nicht.

Doch.
Geht.

Es hat sich in so fern nix getan, als daß die Baumaterialien von Dezember immer noch darauf warten zu Überdachungen verarbeitet zu werden.



Das ist ausgesprochen ärgerlich.
Zum einen, weil die Dächer benötigt werden.
Und zum anderen, weil die Materialien nicht besser davon werden, daß sie rum liegen und die Hunde drauf rum turnen.

Warum geht das nicht voran?

Das fragt Elisa jede Woche aufs Neue im Ayuntamiento / Rathaus.

Noch mal zur Erinnerung.
Das Tierheim (-Gelände) ist eigentlich die örtliche Perrera (Tötungsstation) und gehört dem Rathaus.
Elisa und die Mädels betreiben das Tierheim lediglich.
Alle Bauarbeiten werden seitens des Rathaus abgenickt und von Arbeitern der Stadt durchgeführt.
Das ist in so fern gut, als das lediglich die Materialkosten aufgebracht werden müssen. Die Lohnkosten für die Bauarbeiter trägt die Stadt.
Der Haken: Wenn die Bauarbeiter der Stadt anderweitig gebraucht werden, bleibt die Arbeit im Tierheim liegen.

Genau das ist das Problem im Moment. Die „Überdachungs-Bauer“ sind seit Monaten anderen Baustellen zugeteilt.
Deshalb tut sich im Tierheim nix.

Aber Elisa bleibt dran und quengelt so lange rum, bis die Dächer montiert sind.
Es besteht also Grund zur Hoffnung, daß das bis zum nächsten Herbst / Winter geschafft ist.

Bis zum nächsten Winter hätte ich ja auch gerne die Elektriker im Tierheim.
Alle Kabel müssen neu gelegt werden.
Jeder Zwinger braucht eine Steckdose (damit man eine Wärmelampe anschließen kann) und Licht.
Das Tierheim braucht einen neuen Warmwasserboiler. Und natürlich auch Lampen in allen Räumen.

Es gibt zwar alte Kabel, aber den traue ich nicht. Ohne Fachmann zu sein ist ein Kurzschluß nach dem anderen vorprogrammiert.

Warum die elektrischen Anlagen so runter gekommen sind?
Weil das Tierheim in Poio keine Strom hat.
Einen Anschluß an das öffentliche Stromnetz können wir vergessen.
Und der Generator, der im Tierheim steht, ist so alt und kaputt, daß er auf den Schrott gehört.

Wenn’s keinen Strom gibt, warum dann hoffentlich bis zum nächsten Winter neue Kabel?
Weil es jetzt Strom gibt!



Ende Februar haben die KG’ler für das Tierheim in Poio einen Generator organisiert.
Momentan steht der noch in einer Lagerhalle des Ayuntamiento.
Aber wenn die Verkabelung im Tierheim erfolgt ist, dann gibt’s Strom im Tierheim in Poio.

Ich hoffe sehr, daß das im Laufe des Sommers passiert.
Aber, wie gesagt, es steht und fällt alles mit den Arbeitern der Stadt.
Wenn die Elektriker auf anderen Baustellen gebraucht werden, dann dauert’s länger.
Das Upgrade des Tierheims hat leider keine Priorität im Ayuntamiento von Poio.

Aber vergessen ist es auch nicht.
Denn der Mann vom städtischen Gartenbauamt hatte Zeit.
Und so hat er mal eben das Gelände neben dem Tierheim gerodet.
Hier soll ein neuer Auslauf entstehen, damit diese unsäglichen, lebensgefährliche Spaziergänge mit dem großen Rudel endlich ein Ende haben.



Das gerodete Grundstück habe ich mal aus diversen Richtungen fotografiert.



Aber es ist schwer aufs Bild zu kriegen.



Wer sich über die neu gesetzten Bäume wundert…



Am „Tag des Waldes“ war eine Gruppe Schüler am Tierheim und hat die Bäumchen gesetzt.



Außerdem sind natürlich die Hunde ausgiebig beschmust worden.



Es hat sich also ganz viel getan im Tierheim in Poio.
Und ich bin noch nicht fertig.

Im neuen Lager…





Und im alten Futterlager sind stabile Regale montiert worden.



Das Metalgerüst hatte da Ayuntamiento noch liegen.
Die Regalbretter konnten die KG’ler finanzieren.

Was noch gefehlt hat sind jede Menge Plastikboxen, um die Regale „zu füllen“.
Warum Plastikboxen?
Weil es im Tierheim von Mäusen so wimmelt.
(An diesem Problem wird ebenfalls im Hintergrund gearbeitet. Aber eine „giftfreie“ Lösung ist noch nicht in Sicht).
Alles, was nicht irgendwie sicher verstaut ist, wird von den Mäusen benutzt.
Deshalb die Boxen.

Marcela und ich waren einkaufen.



Auch einige weitere „Kleinigkeiten“ haben wir besorgt.
Schaufeln, einen Stehtisch (damit man mal hundesicher was abstellen kann) und zwei Bänke (damit Mensch sich zwischendurch auch mal setzen kann).
Elisa, Rosa und Madlena wußten nix von meiner Einkaufstour mit Marcela.
Die Überraschung ist voll gelungen.



So eine Freude.



Auch ich mußte mit aufs Foto.
So sieht es aus, wenn man willkommen ist.



Madlena hat sofort damit begonnen die Plastikboxen zu beladen.
Schnell haben wir festgestellt, daß ich zu wenig gekauft hatte.
Also mit Elisa noch mal los.
Weiter Plastiboxen kaufen. Außerdem große Hugotonnen…



… Besen, Plastikwannen, die an heißen Tagen als Planschbecken dienen.
Wobei Mikado nicht so wirklich planscht.



Natürlich habe ich auch alle Hunde gesehen.
Meine größte Aufmerksamkeit allerdings galt den Neuzugängen.

Billy…



Mulan (schwarze Hündin) und Oliver…



Aber auch die anderen Tierheimbewohner habe ich gesehen.
Nur zum Fotografieren hat aufgrund der Einkaufstouren die Zeit gefehlt.
Ein paar nette Bilder gibt’s trotzdem.

Cestin (der jetzt seit fast einem Jahr hinter Gittern sitzt. Er war wenige Wochen alt, als er eingeliefert wurde.)



Die scheue Ada, die sich so gar nicht anfassen läßt.



Fred, der sich mal wieder „ausgeschaltet“ hat.



Mikado, der einfach mit allem und jedem souverän und verträglich ist.



Vom gestreichelt werden kriegt er nie genug.



Oliver ist noch jung und genießt es sorgenfrei zu sein.



So viele Kuscheldecken hat er vermutlich verteilt auf sein ganzes Leben noch nicht gehabt.



Frederik hat sich toll entwickelt.



Wenn er so weiter macht, kriegt unser „Elfenjunge“ nach meinem nächsten Besuch einen neuen Text.



Frederik kann nämlich richtig albern sein.

Rechte Pfote. .



Linke Pfote…



Schäm dich.



Mulan und Oliver wollen das auch lernen.
Sie gucken aufmerksam zu.



Bei Billy geht der Blick in die Ferne.



Raus aus dem Gefängnis.
Rein ins neue Leben.

So bald ich alle Daten habe, werden die Drei Neuen auch in KG-Land auf Körbchensuche gehen.

Schon jetzt hoffnungsvolles Schwanzwedeln.



Der Oberknaller aber ist Gustav.



Der Hund hat eine unglaubliche Mimik.
Man achte auf die Ohren.
Und auf die Nase.











Basteln wir eine Geschichte um ihn herum.
Gustav ist zum Fegen eingeteilt.
Aber er hat ganz eindeutig keine Lust.



Erst mal ein Spielchen.
Man kann ja behaupten, daß man aufräumt.



So ein Mist.
Aufgeflogen.



Ich bitte um Vergebung.



Habe ich jetzt lange genug gezeigt, daß ich total zerknirscht bin und daß es mir leid tut?



Cool, daß Du mir nicht mehr böse bist.
Laß doch den Besen einfach in der Ecke stehen und wir machen was, was Spaß macht.



Ohja, Gustav macht Spaß.



Er hat ein Körbchen in KG-Land in Aussicht.
Wenn alles gut geht, darf er mich beim nächten Flug begleiten.

Diesmal ist „nur“ Sami ins neue Zuhause geflogen.



Aber jeder einzelne Hund zählt.

Schon jetzt freue ich mich auf meinen nächsten Besuch im Tierheim in Poio, der für Mitte Mai angedacht ist.



Mal sehen, ob bis dahin wieder nichts passiert ist, sich aber eine ganze Menge getan hat.

11. April 2017