Das Tierheim in Poio

Poio liegt in Galicien, etwa 30 Kilometer nördlich von Vigo / 60 Kilometer südlich von Santiago de Compostela, links oben in Spanien.

Hier im Tierheim bemüht man sich nach Kräften den Hunden den Aufenhalt hinter Gittern so angenehm wie möglich zu gestalten.
Es gibt Kauknochen, Spielzeug und Kuscheleinheiten.
Geschlafen wird im trockenen, einigermaßen zugfreien, hinteren Teil des Zwinger in einem Körbchen mit einer Decke, die regelmäßig gewechselt wird.
Tagsüber leben die Hunde, je nach Verträglichkeit,im großen Rudel.
Regelmäßig wird gespottet und entwurmt. Selbst kleinere Verletzungen werden dem Tierarzt vorgestellt.
Je nach Jahreszeit ist von morgens um 8 bis abends um 19 Uhr jemand im Tierheim.

Durch Körbchen gesucht hat sich die Lebensqualität der Hunde deutlich verbessert.
Viele Baumaßnahmen konnten durchgeführt werden. Es lohnt sich den Bau-Bericht zu lesen.

So sehr man sich vor Ort auch engagiert - das Tierheim ist kein Ersatz für ein Zuhause.
Vermittlungen sind dringend erforderlich. Das Tierheim ist chronisch überfüllt.
Das ganz große Problem sind die Kampfhunde / "Bollerköpfe". Nach Deutschland dürfen sie nicht eingeführt werden. Und auch vor Ort braucht man eine spezielle Genehmigung, etc.
So wächst ihre Anzahl stetig, weil niemand sie haben will.
Um so wichtiger, daß die "anderen" Hunde schnellstmöglich in ein passendes Körbchen umziehen, um Platz für die Nächsten zu machen.

Wenn Sie kein Körbchen frei haben, können Sie trotzdem etwas für die Hunde im Tierheim tun.
Bitte erzählen Sie im Bekanntenkreis / bei Freunden etc. von den Körbchensuchern. Schon viele Hunde sind via Mundpropaganda ins passende Zuhause vermittelt worden.
Es gibt auch einen Facebook-Account (KG Körbchen gesucht) der von einer Adoptantin betreut wird. Vielleicht können Sie über diesen Weg helfen.

Wie die Vermittlung abläuft und was sonst noch wichtig ist, ist in der Rubrik "Infos" erklärt.
Ich freue mich auf den Kontakt mit Ihnen.

Bilder von Anfang Juni 2019

Am 7. Juni habe ich schon auf dem Weg nach Spanien gemerkt, daß irgendwas nicht so richtig rund läuft. Mit Schokolade habe ich versucht den Kreislauf zu stabilisieren. Ich dachte, es funktioniert.

In Santiago de Compostela hat ein Gepäckstück (Hilfsgüter) gefehlt. Das hatte zur Folge, daß ich Schlange stehen mußte, um zu reklamieren. Denn mein Gepäckstück war nicht das einzige, das in Madrid nicht umgeladen worden ist.
Dann noch mal Schlange stehen am Mietwagenschalter.
Der Kreislauf fing wieder an zu flattern.
So gab’s auf dem Weg ins Tierheim in Poio jede Menge Cola und Schokolade.
Normalerweise funktioniert das.

Die Begeisterung über den neuen Boden hat den Kreislauf zusätzlich angekurbelt.



Hier steht der uralte, krebskranke Gandalf und bewacht den Eingang zum Auslauf.



Das Haupttor.







Nachdem ich durchs Tor war ein kurzer Blick in den vorderen Auslauf.
Da will ich später rein.



Erst mal den alten Tierheimbereich angucken.



Das ist grandios geworden.
Alle sind total begeistert.



Camelo, Tessa, Cooper und Jerry warten darauf, sich die Pfoten vertreten zu dürfen.



Toffee, Napoleon, Gandalf und Sauron (der Bollerkopf, der nicht nach Deutschland einreisen darf).
Der Übergang vom alten Tierheimbereich zum neuen Auslauf sieht genial aus.
Kein Vergleich mehr zu vorher.



Wo man nicht hin gucken darf, ist in den zweiten Auslauf.
Was für ein Chaos.
Das Verletzungsrisiko für die Hunde ist hoch.
Ich war ganz entsetzt.
Rosa ist auch nicht begeistert.
Sie wartet drauf, daß die Arbeiter zum Aufräumen kommen.

Wäre ich verantwortlich, hätte ich selbst aufgeräumt.
Es ist halt auch in Poio nicht alles golden, was glänzt.



Aber der neue Boden ist „golden“.
So viel einfacher sauber zu halten und zu desinfizieren.



Jetzt fehlt nur noch Strom im Tierheim.
Es ist wirklich ein Witz, daß es keinen Anschluß gibt, obwohl genau oben rüber eine Leitung läuft.



Elisa will langfristig darum kämpfen, daß das Tierheim ans „richtige“ Stromnetz angeschlossen wird.
Doch jetzt geht es erst mal darum, daß Kabel gelegt werden, so daß der Generator ENDLICH genutzt werden kann.

Außerdem kämpft Elisa darum, daß das Rathaus einen zweiten Pfleger in Vollzeit beschäftigt.

Im Augenblick ist die Situation noch so, daß Rose für fünf Tage die Woche bezahlt wird. Acht Stunden am Tag.
Die beiden übrigen Tage sind die Hunde theoretisch unversorgt.

Praktisch geht es nicht nur um die Hunde.
Irgendwie kommen auch noch Katzen dazu, die bisher überhaupt kein Thema waren.
Das muß ich mir beim nächsten Flug genauer erklären lassen und auch ansehen.
Im Augenblick sind die Stubentiger wohl auf dem Gelände der Protection Civil unter gebracht.
Dazu also demnächst mehr.

Jetzt erst mal zum Fotoshooting.
Donald war an der Reihe.
Er ist ein bildschöner Kerl.

Und wenn man einen Ball hoch hält, hält er auch mal still für ein Foto.



Leila, die behinderte, kleine Podenca, ist auch ganz interessiert.



Ja, die Süße spielt tatsächlich Ball.
Ungewöhnlich für einen Podenco.



Aber sie ist eben eine ganz Besondere.
Und ein Glückspilz dazu.
Denn Leila hat ihr Körbchen in KG-Land sicher und wird mich auf dem nächsten Flug begleiten.
Alvin möchte auch gerne in den Flieger steigen.



Für ihn gab es glaube ich noch nie eine Anfrage.
Für Donald auch nicht.

Dabei ist er wirklich ein toller Kerl.
Viel Power natürlich.
Aber dennoch gut zu führen.



Auch Perla ist ein Ballbegeistertes Power-Paket.
Die ehemalige „Humpelhündin“, darf leider nicht nach Deutschland einreisen. Es besteht der Verdacht, daß da ein Pitbull mitgemischt hat. Damit fällt sie ebenfalls unter die „Bollerköpfe“.



Meteoro dürfte einreisen.
Aber er läßt sich leider nicht anfassen.



Genau wie Furor.
Aber er kommt wenigstens mal an der Hand schnuppern.
Bei ihm habe ich Hoffnung, daß das irgendwann noch mal was wird.



Bei Rocco wird das schon schwieriger.
Auch er achtet peinlichst auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand.



Piny ist da ganz anders.
Der Staff-Mix ist total menschenbezogen. Aber eben ein „Bollerkopf“. Er findet gemein, daß er nicht nach Deutschland reisen darf und schmollt.
Oder ist es ihm einfach zu warm zum Ballspielen?



Donald jedenfalls war es irgendwann zu warm.
Da hat er einfach beide Bälle einkassiert und sich zurück gezogen.



Wird eben ohne Ball weiter gespielt.
Meteoro übt seine Ohren aufzustellen. Klappt schon ganz gut.



Furor und Perla veranstalten ein Wettrenn… nee… Wettfliegen.
Furor hat eindeutig gewonnen.



Elisa kommt.
Sie hat heute extra früher Feierabend gemacht. Muß sie nicht. Macht sie aber trotzdem.



Elisa und Perla sind beste Freunde.
Was für eine Begrüßung.



Liebe elektrisiert.
Elisa stehen die Haare zu Berge.



Toffee möchte auch geliebt werden.



Ich merke langsam, daß das heute wohl nix wird.
Jedes Mal, wenn ich aus der Hocke aufstehe, dreht sich alles.
So funktioniert das mit mir im Tierheim nicht.

Deshalb werde ich Melinda wohl nur durch die Gitter sehen.



Ich beschließe noch die Neuzugänge kennen zu lernen.
Bica, die kleine, lebenslustige, quirlige und ausgesprochen gut gelaunte Podenca.



Bela ist schwierig im Umgang.
Wenn sie sich bedroht fühlt, schnappt sie.

Damit niemand nach ihr greifen muß, hat sie nur mit Leine Freilauf.
Denn so kann man die Leine nehmen und sie fühlt sich nicht bedroht.



Zu Rosa hat sie schon ganz viel Vertrauen gefaßt.
Das wird.



Um Aslan zu fotografieren, muß Bica zurück in den Zwinger.
Die Hündin ist so was von lässig.
Ich glaube, man kann sie auf die Schwanzspitze stellen oder jeden anderen Unsinn ausprobieren.
Mit ihr hätte man ganz, ganz viel Spaß.
Aber: Sie hat Jagdtrieb und darf nicht abgeleint werden.
DAS ist vermutlich der Grund, aus dem niemand sie wird haben wollen.



Auch „Bollerkopf“ Bernhard muß in den Zwinger, bevor Aslan raus darf.



Das liegt nicht an Aslan.
Der Bursche ist jung und dynamisch.
Das geht Bernhard auf die Nerven und er versucht für Ordnung zu sorgen.



Aslan ist ein echter Komiker.



Ich denke, er ist noch nicht mal ein Jahr.
So bald ich die Steckbriefdaten habe, geht er bei den Körbchensuchern online.
Ob er je erwachsen wird, bleibt abzuwarten.



Sicher ist allerdings, daß er bestechlich ist.
Leckerlie findet er klasse.
Leila auch.



Spielst Du mit mir?



Tut mir leid, Aslan, wir müssen der Realität ins Auge sehen.



Ich bin echt nicht fit.
Und bevor ich zusammen klappe, beschließe ich das Tierheim zu verlassen und mich den Rest des Tages ruhig zu verhalten.

Kurz noch ein Abschiedsstreichler für Leila.



Dann bin ich weg.

Am nächsten Morgen bin ich zuerst ins Tierheim bei Santiago gefahren.
Zum letzten Mal.
Ob mir das den Kreislauf so durcheinander gewirbelt hat?

Zurück in Poio habe ich zur „After Work Party“ eingeladen.
Natürlich sind die Arbeiten noch nicht fertig. Wie gesagt, der Strom fehlt noch.
Aber das Tierheim hat sich dermaßen verändert, daß ich dachte, das muß gefeiert werden.
Alle sind gekommen.



Bica hat mitgefeiert.



Und auch Frank und Ofir (nicht im Bild), das Tierarzt-Ehepaar ist gekommen.
Poio ist wirklich ein tolles Team.



Findet auch Brandon – der trotzdem gerne in ein passendes Körbchen umziehen möchte.
Der ältere Herr fängt an abzubauen.
Es wird also Zeit für ihn.

Genau wie für Rufo.
Der Bursche hat mit seinen alten Verletzungen zu kämpfen.
Aber wenigstens sind die Katscher im Gesicht verheilt.
Jetzt sieht man erst so richtig, wie niedlich er ist.



Während ich auf dem Rückweg nach Deutschland bin, wird das verschollene Gepäckstück geliefert



Auch der Kreislauf hält den Rückflug durch.
Also alles gut am Ende.

Wobei wir noch lange nicht am Ende sind.

Vielen Dank an alle, die das Tierheim in Poio unterstützen.
Vielen Dank an alle, die bei der Finanzierung des neuen Bodens helfen.