Das Tierheim in Poio

Poio liegt in Galicien, etwa 30 Kilometer nördlich von Vigo, links oben in Spanien.
Dementsprechend ist das Wetter oft schlecht. Viel Regen, im Winter auch mal Frost.
Ein Leben im Tierheim ist ohnehin schon kein Zuckerschlecken. Aber unter den in Galicien herrschenden, klimatischen Bedingungen ist es doppelt unangenehm.

Durch Körbchen gesucht hat sich die Lebensqualität der Hunde bereits etwas verbessert.
Einige Baumaßnahmen konnten durchgeführt werden. Zusammengefaßt sind diese im Bau-Bericht.
Doch noch immer gibt es vor Ort keinen Strom.

Hinzu kommt, daß das Tierheim chronisch überfüllt ist. Vermittlungen sind dringend erforderlich.

Das eine große Problem sind die "Kampfhunde". Nach Deutschland dürfen sie nicht eingeführt werden. Und auch vor Ort braucht man eine spezielle Genehmigung, etc.
So wächst ihre Anzahl stetig, weil niemand sie haben will.

Das andere große Problem sind die Hunde, die sich nicht anfassen lassen.
Was auch immer sie erlebt haben - sie haben einen guten Grund dafür, auf einen Sicherheitsabstand zwischen sich und uns Zweibeinern zu achten.
Schlimm.
Auch diese Hunde werden wohl, ebenso wie die "Kampfhunde" den Rest ihres Lebens hinter Gittern verbringen.
Und auch diese Hunde werden stetig mehr.

Um so wichtiger, daß die "anderen" Hunde schnellstmöglich in ein passendes Körbchen umziehen.


Bericht vom Besuch in Poio 18. Januar 2020

Nachdem es bei meinem Besuch im Tierheim Mitte Dezember aus Eimern geschüttet hat, war an fotografieren nicht zu denken.
Die Hunde mögen es nicht im Regen rumzulaufen.
Und die Kamera mag Wasser erst recht nicht.
So habe ich unverrichteter Dinge das Tierheim wieder verlassen.

Jetzt sah es erst so aus, als hätte ich das gleiche Problem.



Also bin ich erst mal die Zwinger abgeschritten und habe wenigstens ein paar Fotos gemacht.

Estrella und Turron...



Camelo...



Napoleon...



Mark...



Thalia, Pincho, Bica...



Floppy und Alvin...



Milli und Wilson...



Es war einfach trostlos.
Doch dann ließ der Regen nach...



... und hörte schließlich ganz auf, so daß ich mit Mark eine Runde Ball spielen konnte.
Aufgrund seiner Fellfarbe wird es ganz schwer ein Zuhause für ihn zu finden. Denn viele Menschen denken, daß er ein "Kampfhund" ist.
Dabei gibt es viele Hunde mit einem gstromten Fell.



Estrella habe ich kennen gelernt.
Kaum zu glauben, daß die schon kniehohe Hündin erst vier Monate alt ist.
Wo will sie denn bloß hin wachsen?



Ihr Bruder Turron (links) ist sogar noch größer.



Und auch Rumba ist erst vier Monate alt.
Viele Welpen, die im Tierheim aufwachsen.

Früher war das nicht passiert.
Aber mittlerweile will niemand mehr einen Hund aus Spanien.
Aus dem ehemaligen "Ostblock" muß er gerettet werden.
Aber Urlaub macht man auch weiterhin im sonnigen Süden.
Warum nicht dem Land, in dem man die schönsten Tage des Jahres verbringt, etwas zurück geben?
Ich werde das nie verstehen.

Jedenfalls ist Rumba eine ganz Hübsche.



Genau wie Bica.
Die Hündin hat es aufgegeben, permanent um Aufmerksamkeit zu betteln.
Sie hat gelernt, daß das ohnehin nichts bringt. Jetzt beschäftigt sie sich mit sich selbst.
Was anderes bleibt ihr ja leider auch nicht übrig.



Thalia ist noch recht neu im Tierheim. Irgendwie ist es ihr noch immer nicht gelungen sich einzufinden.
Wenn sie aus dem Zwinger kommt, erledigt sie ihre Geschäfte. Und dann zieht sie sich zurück.
Dabei sehnt sie sich nach Zuneigung. Das merkt man deutlich, wenn man sich mit ihr beschäftigt.
Doch die Zeit hat niemand.



Milli ist windschnittig wie immer.



Das ist Wilson, der neue Senior im Tierheim.
Ob er hier lebend noch mal raus kommt?



Man darf ihn nicht mit Firu verwechseln.



Die Frage, die Firu sich stellt, ist jedoch die gleiche wie die, die Wilson sich stellt.
Jeder Hund stellt sich diese Frage:

Komme ich hier lebend noch mal raus?

Leider zog es sich dann wieder zu, so daß wir das Fotoshooting beenden mußten.
Hoffentlich habe ich bei der nächsten "tierischen Mission" endlich mal wieder Glück mit dem Wetter.