Das Tierheim in Poio

Poio liegt in Galicien, etwa 30 Kilometer nördlich von Vigo, links oben in Spanien.
Dementsprechend ist das Wetter oft schlecht. Viel Regen, im Winter auch mal Frost.
Ein Leben im Tierheim ist ohnehin kein Zuckerschlecken. Aber unter den in Galicien herrschenden, klimatischen Bedingungen ist es doppelt unangenehm.

Durch Körbchen gesucht hat sich die Lebensqualität der Hunde bereits etwas verbessert.
Einige Baumaßnahmen konnten durchgeführt werden. Zusammengefaßt sind diese im Bau-Bericht.
Jetzt, drei Jahre nach Lieferung des Generators, wird das Tierheim auch endlich "verkabelt", so daß es bald Licht und warmes Wasser in der Küche gibt. (Hoffentlich).

Wie so viele andere auch, ist das Tierheim chronisch überfüllt. Vermittlungen sind dringend erforderlich - allerdings in vielen Fällen nicht möglich.

Da sind zum einen sehr viele "Kampfhunde". Nach Deutschland dürfen sie nicht eingeführt werden. Und auch vor Ort braucht man eine spezielle Genehmigung, etc.
So wächst ihre Anzahl stetig, weil niemand sie haben will.

Zum zweiten sind da viele Hunde, die sich nicht anfassen lassen.
Was auch immer sie erlebt haben - sie haben einen guten Grund dafür, auf einen Sicherheitsabstand zwischen sich und uns Zweibeinern zu achten.
Schlimm.
Auch diese Hunde werden wohl, ebenso wie die "Kampfhunde" den Rest ihres Lebens hinter Gittern verbringen.
Und auch diese Hunde werden stetig mehr.

Um so wichtiger, daß die "anderen" Hunde schnellstmöglich in ein passendes Körbchen umziehen.
Doch es tut sich so gut wie nichts.
Weder in KG-Land, noch vor Ort in Spanien.
Wir alle warten "auf den großen Knall" - die erste Beißerei, die tödlich endet.


Bericht vom Besuch in Poio am 27. Februar 2020

Auf den ersten Blick sieht's im Tierheim in Poio aus wie immer.







Aber es sind die kleinen Dinge, die hoffentlich bald Großes bewirken.
Die kleinen Kästchen...



Durch die bald der Strom fließen soll.
Endlich mit warmem Wasser mal die Hände waschen.
Endlich Licht.
Endlich zwischendurch mal einen Tee oder Kaffee kochen.
Endlich Anschluß an die Zivilisation.



Auch für die Hunde wird sich Einiges ändern.
Denn sie können gebadet werden (mit warmem Wasser).
Es sie können geschoren werden - was zum Beispiel Floppy dringend nötig hätte.



Und wenn Hund krank ist, kann man eine Wärmelampe in den Zwinger hängen.
Wärme wird auch den alten Hunden wie Wilson gut tun.



Das Wetter war diesmal lediglich "instabil".
Jederzeit mußte mit Regen gerechnet werden.
Aber es blieb überwiegend trocken.



Als erstes habe ich nach den Welpen geguckt, weil die sich seit meinem letzten Besuch deutlich verändert haben.
Im Januar waren sie schon groß.
Jetzt sind sie RIESIG.



Vor allem bei Turron weiß ich nicht, wo der noch hin wachsen will.



Wenn es so weiter geht, ist er für den Flug nach KG-Land bald zu groß.



Er ist ein wirklich albernes Hundekind von gerade mal 6 Monaten.



Auch seine Schwester Estrella hat einen ganz schönen Schuß gemacht.



Und dann ist da noch Rumba.



Sie hat ganz viele weiße Haare bekommen.
Fast hätte ich sie nicht wieder erkannt.
Aber sie ist es, ebenfalls gerade mal ein halbes Jahr alt.



Aber schon clever dabei die "Strippen zu ziehen".



Es ist wirklich eine Schande, daß die Welpen - mittlerweile Junghunde - hinter Gittern aufwachsen.



Noch immer nicht wirklich erwachsen geworden ist Selva.



Sie tobt durch den Auslauf...



... wie ein Jungspund.



Toll entwickelt hat sich Jerry.
Er ist viel freundlicher und läßt sich sogar den Ball wegnehmen.



Mark ist nach wie vor ein großer Kuschler.



Napoleon wird ruhiger.
Er kann jetzt für ein Foto auch schon mal still halten.



Bica fällt das immer noch schwer.



Was hier durchs Tierheim tobt ist Firu.
So sieht es aus, wenn er seine dollen fünf Minuten hat.



Da staunen die "Bollerköpfe" Piny und Bernhard.
Beide werden vermutlich den Rest ihres Lebens hinter Gittern verbringen.
Piny ist schon da, seit er wenige Wochen alt war.



Melinda sucht verzweifelt nach einem Ausweg.



Toffee schnuppert den Duft der Freiheit - durch die Gitter.



Wer sich immer mehr vom Menschen weg entwickelt ist Alvin.
Er sucht kaum noch den Kontakt zum Menschen.
Warum auch?
Es hat ja doch nie jemand wirklich Zeit für ihn.



So ähnlich scheint das auch Camelo zu sehen.
Auch er fängt an sich zurück zu ziehen.
Eine schnelle Vermittlung wäre mehr als wichtig für ihn.



Die wünscht sich auch Thalia.
Sie findet es einfach nur entsetzlich im Tierheim.
Jedes Mauseloch ist ihres - nur daß sie nicht rein paßt.
Deshalb setzt sie sich, wann immer ich sitze, neben mich und läßt sich trösten.



Doch welchen Trost kann ich bringen?
Seufz....

Auch der nächste Flug wird leer bleiben.
Eine Vermittlung ist nicht in Sicht.
Ob's dann wenigstens Mitte Mai klappt???

Die Hoffnung stirbt zuletzt.