Lindas Gänsekeulenbude - oder der Gang über den Regenbogen

Hallo!
Mein Name ist Linda.


Leute, die schon ganz lange bei Körbchen gesucht dabei sind, werden sich sicher an mich erinnern.
Ich bin eigentlich nur zufällig von Ibiza kommend in Zülpich gelandet. War alles gar nicht so geplant.
Wenn Sie mögen, können Sie meine Geschichte nachlesen.
Einfach auf das Bild klicken.

Linda


Die Zeit in Zülpich habe ich richtig genossen.
Weil ich so eine nette, alte Lady war, ist auch alles nach meiner Pfeife getanzt.
War wirklich super.

Eigentlich hätte ich, bedingt durch den Krebs, nur so knapp 3 Monate leben sollen.
Weil die Diagnose kurz vor Weihnachten kam, hat Steffi mir ins Ohr geflüstert, dass ich auf jeden Fall bis Weihnachten durchhalten soll.
Denn Weihnachten gibt’s Gans.
Was das genau bedeutet, erfahren Sie, wenn Sie auf das Bild klicken.

Linda


Ohja...
Ich bin wirklich ein ganz großer Gänsefan.
Hier noch eine Geschichte.

weih


Und weil ich soooo begeistert Gänsekeule gegessen habe, hat Steffi sogar extra an Ostern eine Gans gemacht.
Für mich.
Das war toll.

lo


Dann ist es Sommer geworden.
Da gab’s leider keine Gänse.
Dafür aber Grillkartoffel.
War auch lecker.

lk


Und dann?
Tja, dann hat der Krebs irgendwann doch gesiegt.
Aus den 3 Monaten, die mein Doc mir gegeben hat, habe ich 21 gemacht.
Aber dann konnte ich nicht mehr.

Man sagt, es gibt da eine Brücke, die Himmel und Erde verbindet. Weil die Brücke total bunt ist, wird sie Regenbogenbrücke genannt.
Weiter heißt es, auf dieser Seite der Regenbogenbrücke liegt ein Land mit Wiesen, sanften Hügeln, alles ist friedlich, so eine Art Schlaraffenland eben.
Wenn ein Tier stirbt, lebt es eine Weile in diesem Land auf dieser Seite des Regenbogens.
Und irgendwann stirbt dann auch der Mensch.
Und dann gehen Mensch und Tier gemeinsam über die Regenbogenbrücke in ein neues Leben.

lindasende


Das ist natürlich Blödsinn.
Man wartet nicht auf dieser Seite des Regenbogens auf den Menschen.
Nein, man geht über den Regenbogen.
Und auf der anderen Seite des Regenbogens ist dann jenes beschriebene Land mit Wiesen, Hügeln, saftigem, grünen Gras. Hin und wieder ein paar Blümchen.
Das heißt, so war es, als ich hier angekommen bin.


Ist ja ganz nett.
Aber irgendwie hat was Entscheidendes gefehlt.
Was GANZ entscheidendes.
Wundert mich, dass nicht eher jemand drauf gekommen ist.
Von Luft und Liebe und Gras und Blümchen kann auf Dauer keiner leben.
Es fehlt einfach der... kulinarische Genuß, so will ich’s mal nennen.
Und deshalb habe ich...
... Eine Gänsekeulenbude auf gemacht.


Natürlich direkt am Ende des Regenbogens.
Damit die Neuankömmlinge sich direkt wohl fühlen und die Menschen nicht mehr so sehr vermissen, die noch auf der anderen Seite des Regenbogens leben.


Jetzt bin ich an der Reihe.
Sicher werden mich Einige noch kennen.
Ich bin Mozart.


Auch ich habe die eine oder andere Gänsekeule in Zülpich verdrückt.

Mozart


Aber dann war es auch für mich irgendwann Zeit den Weg über den Regenbogen anzutreten.
Gottseidank wusste ich ja schon, was mich auf der anderen Seite erwarten würde.
Lindas Gänsekeulenbude.

Mozart


Ich muß gestehen, das war ein großer Trost für mich.
Und ich habe am Tresen der Gänsekeulenbude jede Menge alter Kumpels getroffen. Hunde, die mich ein Stück des Lebensweges begleitet haben, aber dann doch weit vor mir über den Regenbogen gehen mussten.
Diese Hunde, die nie ein liebevolles Zuhause hatten, werden wohl noch ziemlich lange Kunden an der Gänsekeulenbude sein.
Auch gut.
Dann wird’s Linda wenigstens nicht langweilig.

Außer den alten Kumpels habe ich noch jede Menge neue Freunde kennen gelernt.
Hier ist’s echt prima.
Also, liebe Menschen, wenn man den Weg über den Regenbogen antritt, dann ist das kein Grund zum traurig sein.
Ich meine, natürlich ist das Körbchen zuhause erst mal leer.
Und Mensch fühlt sich furchtbar allein.
Aber uns Hunden geht’s hier wirklich gut.

Und nicht nur uns Hunden.
Neben Lindas Gänsekeulenbude haben ein paar Kleintiere einen Imbissstand für Vegetarier eröffnet.
Hasen, Meerschweinchen und Hamster geben sich da die Möhren und die Salatblätter in die Hand.
Da ist auch immer ordentlich was los.


Also, liebe Menschen, seid nicht traurig, wenn ein Tier stirbt.
Auch ihr selbst werdet irgendwann sterben.
Und dann geht ihr über den Regenbogen.
Und dann werdet ihr sehen, dass man’s hier echt gut aushalten kann.